Sophia Flörsch kehrt ein Jahr nach ihrem schweren Unfall zurück zum Macau Grand Prix. Die Münchnerin startet am 16./17. November für das deutsche Team HWA, das in diesem Jahr sein Debüt in der FIA Formel 3 gegeben hat. Flörsch, die seit einiger Zeit mit dem Unternehmen aus Affalterbach verbunden ist, erhält eines der drei Cockpits.

In Macau bestreitet Sophia Flörsch ihr erstes Rennen in einem der neuen, 380 PS starken Formel-3-Autos. Zuletzt konnte sich sich an einem Tag bei den offiziellen F3-Testfahrten in Valencia mit dem F3-Auto vertraut machen.

An ihrer Seite starten dabei der Brite Jake Hughes und Keyvan Andres für HWA beim berüchtigten Stadtrennen in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Von der Möglichkeit einer Rückkehr von Flörsch nach Macau hatte Motorsport-Magazin.com bereits im Juni dieses Jahres exklusiv berichtet.

Nach ihrem Macau-Crash 2018 hatte die 18-Jährige nie ein Geheimnis daraus gemacht, zurückkehren zu wollen. Trotz mehrerer Wirbelbrüche kämpfte sie sich in diesem Jahr zurück auf die Rennstrecke und bestritt die Saison der Formula Regional European Championship.

Zuletzt arbeitete Flörsch daran, das nötige Budget für das recht kostspielige Rennen aufzutreiben. Das ist nun offenbar gelungen. Finanzielle Unterstützung für den Start beim prestigeträchtigen Rennen erhielt sie vor allem durch in Macau ansässige Unternehmen, darunter die MGM Casinos. "Ohne sie wäre mein Traum nicht in Erfüllung gegangen", sagt Flörsch. "Danke an HWA, die mir das Cockpit bis zur letzten Minute freigehalten haben."

Flörsch, die dieses Jahr unter anderem beim Berlin-Marathon antrat, weiter: "Ich freue mich riesig, wieder in Macau zu fahren. Ich habe das im letzten Jahr das erste Mal gemacht. Bis zu meinem Unfall war es das großartigste Event, das ich je gefahren bin. Die Strecke ist der Hammer! Es macht so viel Spaß, darauf zu fahren. In einem Formel-3-Auto ist das echt unglaublich, ich bin jede Runde mit einem Grinsen gefahren."

Der Unfall, mit dem Flörsch weltweit für Schlagzeilen sorgte, ist längst vergessen: "Für mich war nach dem Unfall immer klar: Ich will wieder zurück ins Auto und ich will wieder zurück nach Macau. Dass es in diesem Jahr schon funktioniert, zeigt, dass man auch Träume erreichen kann, wenn man an sich glaubt und hart dafür arbeitet."

HWA CEO Uli Fritz: "Das Rennen in Macau ist ein absolutes Highlight im Motorsport-Kalender. Dass wir nun zum allersten Mal mit unserem eigenen Team HWA RACELAB dort antreten dürfen, ist für uns ein weiterer Meilenstein. Wir fiebern dem Rennen jetzt schon gespannt entgegen. Unser Line-Up macht das Ganze noch spezieller. Es freut mich sehr, Sophia mit im Team zu haben, für die diese Strecke eine besondere Bedeutung hat."