Das erste Sprintrennen der Formel 2 in Saudi-Arabien wurde an der Spitze vom Start bis ins Ziel von Ferrari-Junior Marcus Armstrong kontrolliert. Der Meisterschaftsführende Oscar Piastri ließ Vorsicht vorwalten und blieb ohne Zähler, während sein erster Verfolger Guanyu Zhou nach Dreher nur Platz 17 holen konnte.

Startaufstellung: Red-Bull-Junior Liam Lawson qualifizierte sich im Qualifying auf P10 und startete somit dank des Reverse Grids auf der Pole Position. Marcus Armstrong füllte die erste Startreihe, gefolgt von Jüri Vips und Ralph Boschung. Der Erste des Qualifyings, Oscar Piastri, startete von Platz 10, hinter seinem Teamkollegen Robert Shwartzman.

Der Start: Marcus Armstrong positionierte sich gut in der ersten Kurve und zwang Liam Lawson über die Kerbs in Kurve 2. So übernahm er die Führung, Lawson reihte sich dahinter ein, gefolgt von Ralph Boschung. Im hinteren Feld kollidierten Guilherme Samaia und Marino Sato, beide schieden aus und sorgten für das erste Safety Car.

Rennverlauf: Armstrong meisterte den Restart. Weniger gut lief es für den zukünftigen Teamkollegen von Valtteri Bottas, Guanyu Zhou. Er kollidierte mit Christian Lundgaard in Kurve 2, drehte sich und beschädigte sein Frontflügel. Nach einem erzwungenen Boxenstopp fuhr er auf dem letzten Platz weiter.

Während die Strecke zeigte, dass Überholmanöver eher zur Seltenheit gehörten, bahnte sich Robert Shwartzman seinen Weg von P9 auf P5, verschaffte sich allerdings bei seiner Aufholjagd einmal einen Vorteil abseits der Strecke, was dem Ferrari-Junior eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe einspielte.

Oscar Piastri hatte das Rennen vom Start weg langsam und konservativ angehen lassen, wohl wissend um seine 40 Punkte betragende Führung gegenüber Zhou. Als in der zweiten Rennhälfte von hinten immer mehr Fahrer Druck machten, versuchte er es erst mit Attacken nach vorne, steckte aber immer früh zurück - daher kam er nur kurz in die Punkteränge, und ließ der großen Kampfgruppe, der unter anderem Dan Ticktum und Theo Pourchaire angehörten, viel Spielraum.

In Runde 14 verlor Pourchaire, auf Punktekurs liegend, in der bereits berüchtigten Kurve 22 das Heck seines Autos und beendete sein Rennen vorzeitig in der Streckenbarriere. Zunächst regelte das VSC die Geschwindigkeit, dann rückte aber erneut das Safety Car aus und brachte das Feld noch mal eng zusammen.

Ziel: Nach dem letzten Restart änderte sich ganz vorne nichts mehr. Marcus Armstrong gewann das Rennen vor Liam Lawson, Jüri Vips und Felipe Drugovich. Robert Shwartzman überfuhr die Ziellinie als Fünfter, fiel aufgrund seiner Strafe aber zurück auf P6 hinter Jehan Daruvala. Christian Lundgaard und Dan Ticktum komplettierten die Punkteränge. Oscar Piastri landet auf dem neunten Platz vor Bent Viscaal, der sich die Reverse-Grid-Pole für das zweite Sprintrennen um 19:40 Uhr holte.

Im Titelfight bleibt Piastris 40-Punkte-Polster daher intakt. Zhou hingegen gerät nun in Gefahr, seinen zweiten Platz an Shwartzman zu verlieren, der nicht nur im ersten Rennen punktete, sondern auch für die nächsten beiden in deutlich besserer Ausgangsposition ist.