Liam Lawson hat auch beim zweiten Rennwochenende der Formel 2 einen Sieg eingefahren. Der Hitech-Rookie gewann am Samstagvormittag das zweite Sprintrennen der Nachwuchsmeisterschaft in Monaco vor Dan Ticktum (Carlin) und Oscar Piastri (Prema). Für Lawson war es nach dem Sieg bei seinem ersten Formel-2-Rennen in Bahrain der zweite Erfolg. Damit schloss er in der Meisterschaft auf den Führenden Guanyu Zhou auf, der leer ausging.

Ausgangslage: Das Rennen wurde auf feuchter Piste gestartet, nachdem es in der Nacht geregnet hatte. Das erste Sprintrennen am Freitag war weitestgehend unspektakulär. Die veränderten Streckenbedingungen ließen Hoffnungen auf ein actionreicheres Rennen aufkommen.

Startaufstellung: Die Top-10 starteten in der umgedrehten Reihenfolge ihrer Zielankunft im Freitagsrennen. Marcus Armstrong, der sich im ersten Rennen mit einem Überholmanöver in den letzten Kurven Platz zehn und damit die Pole Position gesichert hat, konnte nicht von der guten Ausgangslage profitieren. Sein Auto hatte auf dem Weg in die Startaufstellung ein technisches Problem. Der Neuseeländer musste aus der Boxengasse starten. Das Feld rückte nicht auf. Alle Fahrer bleiben auf ihren angestammten Positionen. Liam Lawson fuhr als Erster vor Oscar Piastri los.

Startphase: Auf dem Weg zur ersten Kurve übernahm Piastri die Führung vor Lawson. Auf der nassen Strecke gab es keine größeren Zwischenfälle. Nur Gianluca Petecof rutschte in Sainte Devote in die Streckenbegrenzung und schied aus. Hitech-Fahrer Lawson schien schneller fahren zu können als der Führende.

In der fünften Runde startete er in der Hafenschikane einen Angriff auf den Prema-Piloten. Dabei verpasste er die Kurve und auch Piastri war gezwungen, geradeaus zu fahren. Die Positionen blieben unverändert. Das änderte sich am Ende der Runde. In der Rascasse setzte sich Lawson auf der Innenseite neben seinen Kontrahenten und übernahm in einem engen Manöver die Führung.

Rennverlauf: Lawson setzte sich in den folgenden Runden ab. Sein Vorsprung wuchs auf bis zu drei Sekunden an. Dan Ticktum schloss in der Zwischenzeit auf Piastri auf. Auch er wurde in der Phase des Rennens vom Australier aufgehalten. Der Carlin-Fahrer überholte seinen Vordermann in der 15. Runde in der Hafenschikane. Danach war er regelmäßig sechs bis sieben Zehntelsekunden schneller als der Führende und schloss damit die Lücke nach vorne.

Zur Rennmitte nutzte das Virtuosi-Team ein durch Marino Sato ausgelöstes Virtual Safety Car, um an beiden Fahrzeugen auf Trockenreifen zu wechseln. Der Poker zahlte sich für Felipe Drugovich und Guanyu Zhou aber nicht aus. Beide verloren zwischen 25 und 30 Sekunden pro Runde, da die Strecke noch zu nass war. Kurz danach fuhren sie erneut in die Boxengasse, um zurück auf Regenreifen zu wechseln.

Um Kampf um die sechste Position ging es eng zu. Hinter Ralph Boschung waren vier Verfolger nur durch jeweils wenige Zehntelsekunden voneinander getrennt. Nachdem Roy Nissany bereits einen Angriff auf den Schweizer gestartet, dabei aber in der Hafenschikane abgekürzt hatte, berührte er ausgangs Sainte Devote die Streckenbegrenzung und schied aus.

Schlussphase: In der Schlussphase wurde es noch einmal eng. Bent Viscaal hatte den auf Platz zehn liegenden David Beckmann auf dem Weg zur ersten Kurve angeschoben. Beide Fahrzeuge blieben dort stehen. Das brachte das Safety Car auf die Strecke.

Das Rennen geriet an das Zeitlimit von 45 Minuten, wurde nach der Safety-Car-Phase für zwei Runden noch einmal freigegeben. Lawson ließ sich die Führung aber nicht mehr nehmen und siegte vor Ticktum und Piastri. Lirim Zendeli, der zweite Deutsche im Teilnehmerfeld, wurde Achter.

Trotz der Nullrunde behielt Zhou mit 56 Punkten die Führung in der Gesamtwertung. Seine Verfolger konnten allerdings erheblich aufschließen. Lawson verkürzte seinen Rückstand von 26 auf elf Punkte. Ticktum liegt aktuell mit 35 Zählern auf Rang drei.

Um 17:15 Uhr wird das letzte Rennen der Formel 2 an diesem Wochenende gestartet. Zhou wird von der zehnten Position starten. Lawson geht als Zwölfter in den sechsten Saisonlauf. Theo Pourchaire sicherte sich am Donnerstag die Pole Position. Neben ihm wird Robert Shwartzman von der zweiten Position starten.