David Beckmann hat bei seiner Premiere in der FIA Formel 2 am vergangenen Wochenende auf Anhieb einen eindrucksvollen Erfolg gefeiert. Der 20-Jährige beendete sein erstes Rennen der Saison 2021 auf Platz drei. Auch im zweiten von drei Rennen auf dem Bahrain International Circuit sammelte er wertvolle Punkte für die Gesamtwertung. In dieser liegt der Fahrer von Charouz Racing System nach der ersten von acht Saisonstationen mit zwölf Punkten auf dem neunten Platz.

Die Sessions am Freitag nutzte Beckmann, um sich nach den Testfahrten drei Wochen vor dem Saisonstart weiter mit dem neuen Rennfahrzeug vertraut zu machen. Nach Platz 16 im Freien Training verkürzte der Hagener seinen Rückstand auf den Führenden in der Qualifikation auf lediglich 0.7 Sekunden. Damit belegte er Platz neun.

Sein erstes Formel-2-Rennen nahm David Beckmann von der zweiten Startposition in Angriff (die Startaufstellung ergibt sich aus den Top-10 des Qualifyings in umgedrehter Reihenfolge). Nach dem Start behauptete er mit viel Einsatz und Entschlossenheit seine Position, ehe er sich später einem Konkurrenten geschlagen geben musste. Danach hielt Beckmann den Anschluss an die vorderen Positionen. Dabei schonte der Formel-2-Neuling seine Reifen trotz der extrem hohen Temperaturen und des Drucks seiner erfahrenen Verfolger. Nach 23 Rennrunden beendete er sein erstes Formel-2-Rennen als Dritter mit seinem ersten Podestplatz in der Vorstufe zur Formel 1.

Für die Startaufstellung des zweiten Laufs wird das Ergebnis des ersten Rennens herangezogen. Dabei werden die ersten zehn Positionen umgedreht. Beckmann startete somit als Achter. Er musste sich an neue Bedingungen gewöhnen: Das Rennen fand am Samstagabend bei Flutlicht statt. Die Umgebungs- und die Streckentemperatur waren damit deutlich niedriger als zuvor. Das machte einen anderen Umgang mit den sensiblen Reifen erforderlich. Beckmann kämpfte über weite Strecken um die zehnte Position, ehe er in einer späten Safety-Car-Phase ein strategisches Wagnis einging. Er wechselte auf gebrauchte weiche Reifen, um in den letzten Rennrunden einen Vorteil gegen seine Konkurrenten zu haben. Diese mutige Entscheidung zahlte sich aus. Beckmann wurde als Siebter gewertet.

Am Sonntagnachmittag fand das Hauptrennen statt, in dem ein Reifenwechsel vorgeschrieben ist. Beckmann startete von Platz neun, verpasste aber knapp die Punkteränge. Er überquerte die Ziellinie auf Platz elf.

Das nächste Rennwochenende der höchsten Nachwuchsklasse im Formelrennsport findet auf dem fahrerisch anspruchsvollen Straßenkurs in Monaco statt. Im Fürstentum werden zwischen dem 20. und dem 22. Mai erneut drei Rennen ausgetragen.

Drei Fragen an David Beckmann

Wie hat es sich für dich angefühlt, gleich bei deinem ersten Rennen in der FIA Formel 2 auf das Podest zu fahren?
Es hat sich mega gut angefühlt. Für einen Rennfahrer ist es immer etwas Schönes, nach einem anstrengenden Rennen auf dem Podest zu stehen. In der Formel 2 ist das nochmal ein anderes Gefühl, weil die Gegner stärker sind, das Auto anspruchsvoller zu fahren ist und die Rennen durch den Reifenabbau stark beeinflusst werden. Ich bin extrem froh, dass wir als Team auf Anhieb ein gutes Ergebnis eingefahren haben. Darauf können wir aufbauen.

Was waren die größten sportlichen Herausforderungen für dich beim Rennwochenende in Bahrain?
Der Reifenverschleiß war im ersten Rennen extrem stark, weil es richtig heiß war. Im zweiten und im dritten Rennen war der heftige Wind eine große Herausforderung. Die Aerodynamik der Formel-2-Autos ist so ausgefeilt, dass schon kleine Veränderungen der äußeren Bedingungen einen Unterschied machen. Wegen des Winds war die Balance des Autos in jeder Kurve anders. Bei den Bedingungen war es sehr schwierig, keine Fehler zu machen.

Was hast du bei deinen ersten Formel-2-Rennen über das für dich ungewohnte Auto gelernt?
In den Rennen habe ich sehr viel Selbstvertrauen getankt. Ich war beim Bremsen stark und habe so einige Gegner überholt. Für einen Rookie ist es wichtig, so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln. Deswegen war es super hilfreich, dass ich in allen drei Rennen die volle Distanz absolviert habe. Mit jeder zurückgelegten Runde gewinnt man Vertrauen ins Auto. Wenn man weiß, wie sich das Auto in unterschiedlichen Situationen verhält, ist es leichter, sich weiter zu steigern.