David Beckmanns Motorsportsaison beginnt am kommenden Wochenende mit drei Rennen auf dem Bahrain International Circuit. Der 20-Jährige steigt in der Saison 2021 in die FIA Formel 2 auf. In der höchsten Nachwuchsrennserie im Formelsport geht er mit einem 620 PS starken Boliden des renommierten Teams Charouz Racing System aus Tschechien an den Start.

Bei den Testfahrten, die vor zwei Wochen in Bahrain stattfanden, bewies der Hagener seine schnelle Lernfähigkeit und sein fahrerisches Können. Er beeindruckte bereits am ersten Tag mit der Bestzeit im Feld der 22 Teilnehmer und ließ damit viele erfahrene Piloten hinter sich. Während des dreitägigen Tests sammelte er viel Fahrpraxis mit seinem neuen Rennfahrzeug. Insgesamt absolvierte er im Rahmen der Testtage knapp 200 Runden. Am kommenden Wochenende stehen für ihn die ersten drei Saisonrennen im Rahmen der Formel 1 auf dem Programm.

Beckmann hat sich in der vergangenen Saison mit starken Ergebnissen in der FIA Formel 3 für die neuen Aufgaben empfohlen. 2020 gewann er zwei Rennen und fuhr insgesamt sechs Podestergebnisse ein. Die Saison beendete er auf dem sechsten Platz in der Meisterschaft. Bis zum Saisonfinale in Mugello hatte er Chancen, den Titel zu gewinnen.

Die Saison der FIA Formel 2 besteht aus acht Veranstaltungen, die alle im Rahmenprogramm der Formel-1-Rennen stattfinden. Den Nachwuchspiloten ist somit eine große Aufmerksamkeit garantiert. Jedes Rennwochenende umfasst neben einem Freien Training und einer Qualifikation am Freitag, zwei Sprintrennen am Samstag sowie ein längeres Hauptrennen am Sonntag. In der Vergangenheit haben unter anderem Nico Rosberg und Lewis Hamilton die Gesamtwertung der Vorgänger Rennserie GP2 gewonnen. Aktueller Formel-2-Champion ist Mick Schumacher.

Drei Fragen an David Beckmann

Wie hast du dich auf die neuen Herausforderungen in der FIA Formel 2 vorbereitet?

Ich habe bereits 2020 den Abschlusstest der Formel 2 in Bahrain für Charouz Racing System bestritten. Darauf haben wir beim diesjährigen Test aufgebaut. Ich bin super glücklich, dass ich gemeinsam mit dem Team einen weiteren Schritt in Richtung der Formel 1 machen kann. Im Winter habe ich intensiver körperlich trainiert als in den Vorjahren. Die beiden Sprintrennen dauern jeweils rund 45 Minuten, das Hauptrennen kann bis zu einer Stunde dauern. Wenn man körperlich fit ist, hilft das vor allem gegen Rennende. Das kann in Zweikämpfen den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Worin unterscheidet sich das Formel-2-Fahrzeug zu deinem Rennauto aus dem Vorjahr?
Durch die ausgefeilten aerodynamischen Bauteile werden in der Formel 2 höhere Kurvengeschwindigkeiten erreicht. Einen wesentlichen Unterschied machen allerdings die Bremsen aus. Erstmals werde ich ein Rennauto mit Carbon-Bremsscheiben fahren. Sie ermöglichen ein gleichmäßigeres Verzögern als Bremsscheiben aus Stahl, da sie nicht so empfindlich auf hohe Temperaturen reagieren. Damit sie ihre volle Wirkung entfalten, müssen sie allerdings in den ersten Runden eines Trainings oder eines Rennens aufgeheizt werden. Die richtige Herangehensweise in der Einführungsrunde ist damit von großer Bedeutung, um in den ersten Kurven konkurrenzfähig zu sein.

Mit welchen Erwartungen startest du in die Saison 2021?
Für mich ist es immer sehr interessant, in einer neuen Rennserie an den Start zu gehen, da ich viele Dinge lernen und mich fahrerisch weiterentwickeln kann. Bei den Testfahrten bin ich schon gut mit dem Auto zurechtgekommen. Auf dieser Basis möchte ich Schritt für Schritt mein Potenzial entfalten. Mein Ziel ist es, in diesem Jahr mindestens einmal auf dem Podium zu stehen und die Saison unter den Top-10 der Gesamtwertung abzuschließen. Das ist für einen Neuling natürlich nicht einfach.