Mick Schumacher unterstreicht mit seinem zweiten Sieg in der Formel-2-Saison 2020 in Sotsch eindeutig seine Titel-Ambitionen. Der Ferrari-Junior setzt sich im Hauptrennen von Russland gegen seine direkten Titel-Rivalen Callum Ilott und Yuki Tsunoda durch.

Formel 2 Sotschi: So lief das Hauptrennen

Startaufstellung & Wetter: Die beiden Carlin-Piloten Yuki Tsunoda und Jehan Daruvala starteten aus der ersten Reihe. Dahinter Mick Schumacher, Callum Ilott, Luca Ghiotto, Christian Lundgaard, Robert Shwartzman, Jack Aitken, Guanyu Zhou, Nikita Mazepin. Das ganze Rennen fand in der Morgensonne statt, bei 26 Grad Luft- und 34 Grad Streckentemperatur.

Start: Yuki Tsunoda setzte seine Pole perfekt um, und verteidigte sich in die erste Kurve hinein erfolgreich gegen Mick Schumacher. Der konnte zwar Daruvala kassieren, riskierte aber kein Manöver außen gegen Tsunoda. Dahinter Ghiotto, Aitken, Zhou, Mazepin. Robert Shwartzman schob sich beim eigentlichen Start eigentlich vor mehrere Fahrer, ging es in der ersten Kurve aber vorsichtig an. Er fuhr in die Auslaufzone, und verlor die gewonnenen Plätze wieder.

Dahinter krachte es, und mit Christian Lundgaard erwischte es einen Meisterschafts-Anwärter. In einem engen Mittelfeld kollidierten mehrere Autos. Jüri Vips wurde umgedreht und konnte nicht weiterfahren, Lundgaard rollte nach wenigen Metern aus. Roy Nissany und Felipe Drugovich waren ebenfalls Opfer. Pedro Piquet konnte sich befreien und weiterfahren.

Boxenstopps: Zwei Runden hinter dem Safety Car folgten, dann wurde das Rennen wieder freigegeben. Keine Attacken folgten an der Spitze. Ihre weicheren Reifen hielten aber besser als erwartet. Jehan Daruvala stoppte in Runde sieben als erster, der Rest wartete bis Runde neun.

Tsunoda blieb nach dem Wechsel auf die härteren Reifen in Führung, vor Schumacher. Ilott und Ghiotto gingen allerdings an Daruvala vorbei. Für Shwartzman wurde der Tag schlimmer, links hinten klemmte es beim Reifenwechsel. Das warf ihn weit zurück.

Rennverlauf: Die Fahrer, die auf dem härteren Reifen gestartet waren, übernahmen jetzt die Führung. Allerdings konnten sie ihren Vorteil nicht maximieren. Der neue Führende Jack Aitken war nicht schnell, konnte sich jedoch hart - aber fair - gegen Guanyu Zhou, Nikita Mazepin und Marcus Armstrong verteidigen.

In Runde 18 stoppte diese Gruppe schließlich und wechselte für den Schluss-Spurt auf Soft. Das gab Tsunoda die Führung zurück, aber er blieb für ein paar Runden im Verkehr stecken. Das brachte Schumacher und Ilott sofort ins DRS-Fenster.

In Runde 19 ritt Schumacher die erste richtige Attacke, und war sofort erfolgreich. Tsunoda deckte vor Kurve zwei innen ab, kam aber schlecht heraus, und Schumacher ging mit einem hervorragenden Manöver vorbei. Ein paar Kurven später zog auch Ilott vorbei, Tsunoda fiel auf P3 zurück.

Finale: Schumacher, Ilott und Tsunoda sortierten sich nach dieser kurzen Angriffs-Periode vorne wieder. Ghiotto und Daruvala versuchten dahinter Anschluss zu halten. Die mit frischen Soft-Reifen ausgestatteten Aitken, Zhou und Mazepin fuhren hinter der Spitzengruppe zwar gute Zeiten, lagen aber an die 20 Sekunden zurück.

Schumacher hatte sich seine Reifen perfekt eingeteilt, und in den letzten Runden baute er seinen Vorsprung auf Ilott immer um ein paar Zehntel aus. Der kam wieder unter Druck von Tsunoda. In der letzten Runde versuchte es Tsunoda außen im langen Linksbogen, und setzte sich mit einem sensationellen Manöver durch. Ilott musste auf den Dreck, und kam sofort unter Attacke von Ghiotto.

Das alles beeinflusste Mick Schumacher wenig, er konnte sich über seinen zweiten Sieg der Formel-2-Saison 2020 freuen. Yuki Tsunoda holte sich Platz zwei, Ilott verteidigte sich bis zum Schluss erfolgreich gegen Ghiotto. Daruvala, Aitken, Mazepin, Zhou, und Armstrong folgten. Dan Ticktum holte sich in der Schlussphase noch die Reverse-Grid-Pole von Robert Shwartzman, der punktelos blieb.

In der Punktetabelle baut Schumacher seine Führung auf Ilott somit auf 18 Punkte aus, es steht 186 zu 168. Christian Lundgaard behält trotz Ausfall P3, allerdings ist er jetzt punktegleich mit Tsunoda. Shwartzman folgt mit 140 dahinter.