Luca Ghiotto überstand ein überlanges Formel-2-Sprintrennen am Sonntag in Sotschi, verteidigte sich bis zum Ende des Rennens erfolgreich gegen Nyck de Vries und fuhr damit den nächsten Sieg seiner F2-Saison ein.

Ein großer Start-Unfall zwischen Nobuharu Matsushita, Jack Aitken und Nikita Mazepin überschattete das Rennen und sorgte für eine lange Unterbrechung, bevor Entwarnung kam. Kein Fahrer war dabei schwer verletzt worden.

Formel 2 Sotschi: Schwerer Start-Crash sorgt für Rot

Start: Ein chaotischer Start zog nach nur wenigen Kurven einen Abbruch nach sich. Nikita Mazepin verteidigte zuerst seinen ersten Startplatz gegen Jack Aitken und Nobuharu Matsushita. Dahinter drehte sich Louis Deletraz durch das Feld, wurde aber nicht getroffen. Schief ging es weiter vorne: Mazepin und Aitken kürzten beide - gezwungen durch den sich drehenden Deletraz - Kurve 2 ab und kollidierten in der Auslaufzone.

Dort stehen Styropor-Marker, um ein sicheres Zurückkehren auf die Strecke zu garantieren. Aitken hatte beide der dort platzierten Marker korrekt passiert, Mazepin jedoch nur den zweiten. Mazepin rutschte mit kaputter Aufhängung in Matsushita, beide crashten hart in die Wand von Kurve drei.

Eine lange Unterbrechung folgte. Mazepin konnte gleich aussteigen, Matsushita musste geborgen werden. Erst kurz vor 12:00 Uhr Ortszeit kam die Entwarnung: Keiner der Fahrer hatte sich Brüche zugezogen, beide wurden aber für weitere Checks ins Krankenhaus gebracht. Der Zwischenfall wurde außerdem an die Rennleitung weitergegeben.

Restart: Die Renndistanz wurde schließlich für einen Restart auf 15 Runden verkürzt. Luca Ghiotto hatte im Chaos die Führung übernommen, hinter ihm folgten Callum Ilott, Nyck de Vries, Nicholas Latifi, und Sergio Sette Camara. Auch Artem Markelov und Mick Schumacher hatten profitiert, und sich von ganz hinten vor auf die Plätze neun und zehn gefahren.

Ghiottos Restart verlief ganz nach Plan, er setzte sich gleich ab. De Vries kassierte in Kurve zwei Ilott. Der wehrte sich durch vier Kurven mit Händen und Füßen, musste sich dann aber geschlagen geben. Dahinter reihten sich Sette Camara, Latifi und Guanyu Zhou ein, gefolgt von Sean Gelael, Markelov und Giuliano Alesi.

Mick Schumacher versuchte in Runde sechs ein aggressives Manöver außen in Kurve 13 gegen Alesi, der aber nicht nachgab. Zwei leichte Rad-an-Rad-Berührungen folgten, dann musste Schumacher zurückstecken und verlor auch noch Platz zehn an Jordan King. Beim Kontakt schien Schumacher außerdem einen Schaden zu erleiden, eine Runde später stellte er das Auto an der Box ab.

Finale: Ghiotto, de Vries und Ilott bildeten an der Spitze einen Dreikampf. De Vries ritt mehrere erfolglose Attacken auf den Führenden, der mit seinen Reifen Probleme bekam. Dadurch kamen auch Sette Camara, Latifi und Zhou immer näher.

Aber Ghiotto gab alles, jede Runde deckte er erfolgreich in Kurve zwei innen ab. De Vries fand keinen Weg vorbei, und Ghiotto rettete den Sieg über die Linie. De Vries behielt Platz zwei, Callum Ilott beendete das Rennen auf dem dritten Podiumsplatz.

Dahinter folgten Latifi, Zhou, und Sette Camara, der eine Fünf-Sekunden-Strafe für ein Track-Limit-Vergehen bekam. Gelael und Alesi füllten die letzten Punkteränge.