Nyck de Vries feiert in Frankreich den dritten Sieg seiner Formel-2-Saison. Er dominierte nach einem starken Start das Hauptrennen am Samstag und kam sechs Sekunden vor Sergio Sette Camara und Jack Aitken ins Ziel. De Vries holte sich auch noch die schnellste Runde und baute damit seine Meisterschaftsführung weiter aus.

Für große Aufregung sorgte aber ein Start-Crash, in den auch Mick Schumacher verwickelt war. Ausgerechnet sein Teamkollege zeigte sich dafür verantwortlich: Sean Gelael kegelte Schumacher und sich selbst nach einem Fahrfehler aus dem Rennen.

Formel 2 Frankreich: Startcrash, Mick Schumacher raus

Das Formel-2-Rennen in Frankreich begann mit einem Top-Start von Nyck de Vries. Von Platz vier aus schoss er nach vorne und verwies die drei Autos, die vor ihm gestartet waren, auf die Plätze. Jack Aitken, Polesetter Sergio Sette Camara und Guanyou Zhou mussten sich dahinter einreihen.

Nur zwei Kurven schaffte das Feld, dann kam der große Crash. Sean Gelael verschätzte sich beim Anbremsen, rutschte quer über die Kerbs der nächsten Kurve und räumte ausgerechnet seinen Prema-Teamkollegen Mick Schumacher ab. Schumacher, an der Kollision unschuldig, hob kurz ab und schleppte sich dann mit kaputtem Reifen und Unterboden an die Box. Weiterfahren war so aber nicht möglich.

Auch Gelael musste aufgeben, schaffte es nicht einmal an die Box. Ein paar Kurven später kollidierten Ralph Boschung und Nikita Mazepin, auch für sie war Schluss. Unter dem ausgerufenen Virtual Safety Car rollte dann Dorian Boccolacci aus. Das war zu viel, die Rennleitung brach das Rennen für Aufräumarbeiten ab.

Formel 2 Frankreich: Restart und Pflicht-Stopps

De Vries erwischte danach auch einen guten Neustart und konnte sich gegen seine Verfolger erneut behaupten, der zweitplatzierte Jack Aitken verlor gleich über eine Sekunde. Er musste sich nach hinten orientieren, Sette Camara und Zhou führten das Verfolgerfeld an.

Am Ende von Runde sieben kamen Aitken und Sette Camara bereits an die Box, um sich die härteren Reifen zu holen. De Vries wartete eine Runde länger, und das war fast zu lange. Auf den neuen Reifen war Aitken deutlich schneller, und de Vries kam neben ihm zurück auf die Strecke. Kurz lag Aitken vorne, bevor sich de Vries den Platz auf der Mistral-Geraden zurückholte und dann langsam wieder wegfuhr.

In Runde 14 wurde erneut das Virtual Safety Car ausgerufen, nachdem Callum Ilott bei einem Überholversuch gegen Noboharu Matsushita in der Signes-Kurve das Heck verlor und mit Matsushita kollidierte. Ilott konnte nicht mehr weiterfahren, Matsushita kam ohne größere Schäden davon.

Formel 2 Frankreich: Die Schlussphase

Luca Ghiotto führte im Mittelteil das Rennen an, da er auf den harten Reifen gestartet war. Erst in Runde 22 kam er für den verpflichtenden Reifenwechsel an die Box und holte sich weiche Reifen. Er kam hinter de Vries, Aitken, Sette Camara, Zhou und Nicholas Latifi wieder auf die Strecke. Aber Ghiotto beschwerte sich über ein schweres Lenkrad, und konnte die neuen Reifen nicht voll ausnutzen.

Im verzweifelten Versuch, sein Rennen zu retten, kollidierte Ghiotto dann mit Juan Manuel Correa, der sich neben ihn gesetzt hatte. Mit kaputter Aufhängung musste Ghiotto abstellen. Die Rennleitung musste zum dritten Mal das Virtual Safety Car ausrufen.

Nyck de Vries ließ sich davon aber vorne nicht beeindrucken und fuhr so zu seinem dritten Sieg in dieser Formel-2-Saison. Platz zwei ging an Sergio Sette Camara, der sich nach dem letzten VSC noch Jack Aitken schnappte. Aitken wurde Dritter.

Dahinter folgten Guanyou Zhou, Nicholas Latifi, Jordan King und Juan Manuel Correa. Anthoine Hubert sicherte sich Platz acht und damit die Pole für das Sprintrennen am Samstag. Noboharu Matsushita und Giuliano Alesi rundeten die Top-10 ab, nur Tatiana Calderon und Mahaveer Raghunathan kamen noch ins Ziel.

De Vries übernahm mit 121 Punkten damit die Führung in der Meisterschaft, vor Latifi mit 105 Punkten und Aitken mit 77 Punkten.