Das Formel 2 Rennen begann bei noch sehr nassen Bedingungen, sodass alle Fahrer mit Regenreifen unterwegs waren. Daher wurden gleich mehrere Formationsrunden hinter dem Safety-Car absolviert. Der Start fand danach aber stehend statt. Sergio Sette-Camara konnte seine erste Pole Position dabei problemlos in die Führung umsetzen, auch weil Jack Aitken vom zweiten Startplatz einen schwachen Start erwischte.

George Russell musste seinen vierten Startrang räumen und dem Feld aus der Box hinterherfahren, während Ralph Boschung, Maximilian Günther und Louis Deletraz gleich nach der ersten Runde an die Box kommen mussten, um sich nach Kollisionen in der ersten Runde neue Frontflügel zu holen. Aitken verlor derweil Positionen an Nyck de Vries und Luca Ghiotto, die bei den schwierigen Bedingungen besser zurecht kamen.

Von Startplatz sechs hatte sich Lando Norris bereits nach fünf Runden auf den vierten Platz vorgearbeitet und konnte deutlich schneller als die Konkurrenz um ihn herum fahren. Das zeigte sich auch, als er an Ghiotto vorbeizog, als wäre der Italiener ein Anfänger. Nach nur zwei Runden hatte Norris sich auch auf die zweite Position verbessert, nachdem er zuvor in einer Runde über eineinhalb Sekunden aufgeholt hatte.

In der zehnten Runde tauschten die beiden Carlin-Piloten die Positionen. Norris übernahm die Führung, nachdem er nach einem schwachen Start auf dem neunten Platz lag. Der Brite fuhr im ersten Renndrittel über eine Sekunde schneller als der Rest des Feldes. Sein härtester Konkurrent in der Meisterschaft, George Russell, musste nach einem Start aus der Box sein Auto abstellen.

Sette-Camara, der das Rennen die ersten neun Runden anführte, konnte die Pace der Konkurrenz bei den schwierigen Bedingungen nicht mitgehen. Als er seinen zweiten Platz an Nyck de Vries und Antonio Fuoco verlor, hatte Norris bereits zehn Sekunden rausgefahren. Als Tadasuke Makino mit den Trockenreifen die schnellste Rennrunde fuhr, kam das gesamte Feld innerhalb von zwei Runden zum Reifenwechsel rein.

In den ersten Runden mit dem Trockenreifen war de Vries der schnellste Pilot im Feld. Er fuhr zwei Sekunden schneller als Norris an der Spitze. Auch Roberto Merhi zeigte ein unglaublich starkes Rennen. Er war in der letzten Reihe gestartet und lag zehn Runden vor dem Ende auf dem siebten Platz. In Runde 27 übernahm de Vries nach einem kleinen Fehler von Norris die Führung.

Nicholas Latifi sorgte mit einem technischen Problem für ein virtuelles Safety-Car, was das Rennen für ein paar Runden einfror und Norris etwas Verschnaufpause verschaffte. Der Brite hatte große Problem mit seinen Reifen, die sich deutlich schneller abnutzten als bei der Konkurrenz. Er konnte seinen zweiten Platz bis ins Ziel verteidigen.

Hinter de Vries belegten die beiden Carlin-Piloten Norris und Sette Camara das Podium. Fuoco, Aitken, Alexander Albon, Ghiotto, Artem Markelov, Makino und Nirei Fukuzumi komplettierten die Top-Ten. Mit einem Überholmanöver in der letzten Runde sicherte sich Markelov erneut die Pole Position für das Sonntagsrennen. Sette Camara bekam aber noch eine Zehn-Sekunden-Strafe und fiel auf Platz sieben zurück.