Dank fehlerfreier Leistung gewann Artem Markelov das Formel-2-Hauptrennen in Monaco, vor Sean Gelael und Roberto Merhi. Für Pole-Mann Alexander Albon und Nyck de Vries endete das Rennen vorzeitig nach einer Kollision in der Boxengasse.

Formel 2, Start: Albon vorne, Crash dahinter

Das Monaco-Hauptrennen der Formel 2 wurde bei fast wolkenlosem Himmel gestartet, mit Alexander Albon auf der Pole Position. Albon konnte sich mit einem hervorragenden Start die Führung gleich sichern, Nyck de Vries reihte sich hinter ihm auf Platz 2 ein, Artem Markelov auf 3. Dahinter das Chaos: Antonio Fuoco drückte Luca Ghiotto direkt in die Boxenmauer, zerstörte Ghiottos Auto.

Damit begann das erste Formel-2-Rennen des Monaco-Wochenendes gleich einmal mit einem Safety Car. Ghiottos Rennen war vorbei, Fuoco bekam eine Durchfahrtsstrafe für den Kontakt. Nach dem Neustart des Rennens kam Lando Norris gleich zum Reifenwechsel an die Box. Meisterschaftsführender Norris hatte nach Mauerkontakt im Qualifying wertvolle Positionen verloren, versuchte die jetzt mit aggressiver Strategie wieder gutzumachen. Sean Gelael und Roberto Merhi kamen ebenfalls früh zum Reifenwechsel.

Für George Russell ging der Albtraum in Monaco indessen weiter: Bei einem Überholmanöver in La Rascasse verschätzte er sich, fuhr geradeaus weiter und in die Leitplanke. Obwohl der Kontakt nur leicht war, war Russells Rennen damit zu Ende.

Dann Drama für Norris: Ralph Boschung kam nach seinem Boxenstopp genau vor ihm raus, Norris versuchte gleich rechts innen in der letzten Kurve ein Manöver. Dabei war er nie und nimmer nah genug - mit seinem linken Vorderreifen schob er Boschung in die Mauer. Boschungs Auto war hinüber, und für Norris folgte eine Durchfahrtsstrafe.

Boxen-Chaos in Monaco: Albon und de Vries kollidieren

Nach dem Unfall kam das Safety Car zum zweiten Mal. Und Chaos folgte. Der führende Albon entschloss sich spät zum Boxenstopp. Als er nach rechts in die Boxengasse abbiegen wollte, war de Vries hinter ihm schon im Weg. Die beiden Führenden kollidierten, Albon drehte sich um 180 Grad in der Boxengasse. Beide Autos waren beschädigt, beide Fahrer mussten das Rennen wenige Runden später aufgeben. Der Zwischenfall wird nach dem Rennen untersucht.

Die Führung übernahm also der zuvor drittplatzierte Artem Markelov. Er hatte aber seinen Stopp noch nicht erledigt. Nach dem Ende des Safety Cars zog Markelov das Tempo gleich an: Er musste eine Lücke gegen Gelael auffahren, der dank dem Safety Car wieder ganz nah dran war und seinen Stopp schon hinter sich hatte. Dahinter tauchte plötzlich Lando Norris wieder auf: Nach seiner Durchfahrtsstrafe flog er durch das Feld, überholte nach dem Neustart mehrere Fahrer und kam bis auf Platz 6 nach vorne.

An der Spitze gewann Markelov das Fernduell gegen Gelael: Er fuhr eine große Lücke auf, und konnte die Führung nach dem Stopp locker behalten. Für Gelael und Roberto Merhi reichte es aber für die Plätze 2 und 3. Trotz chaotischem Rennen schaffte Lando Norris Platz 6 und behält damit seine Meisterschafts-Führung. Für das Sprintrennen am Samstag wird Antonio Fuoco von Pole starten, er kam auf Rang 8 ins Ziel.

Maximilian Günther beendete das Rennen in Monaco auf Platz 11 - nach dem Qualifying hatte er eine Strafe bekommen, konnte im Rennen von den vielen Fehlern seiner Konkurrenz und einigen Ausfällen profitieren. Er selbst ließ sich nichts zuschulden kommen, fuhr den 11. Platz am Ende sicher nach Hause und konnte sich auch über die schnellste Rennrunde freuen.

Formel 2, Stimmen vom Podium in Monaco

Artem Markelov (Platz 1, Russian Time): "Ich fühle mich echt gut, bin echt glücklich. Wir hatten vorher ein paar schlechte Rennen, und ich bin so glücklich, dass wir zurück sind. Du musst hier einfach den Rhythmus finden."

Sean Gelael (Platz 2, PREMA): "Wir sind im Rennen zurückgekommen, wie immer. Ich habe hart gepusht, um einen Undercut zu schaffen, aber Artem war am Ende zu schnell. Am Start haben wir versucht, mit frischeren Reifen zu pushen, aber am Ende hatten wir nicht genug."

Roberto Merhi (Platz 3, MP Motorsport): "Der Start war nicht wirklich gut, ich musste wirklich früh bremsen, um nicht mit meinem Teamkollegen zu kollidieren. Dann sah ich so viele Unfälle, dass ich lieber vom Gas ging. Aber mein Ingenieur hatte die perfekte Strategie für mich."