Streckenpremiere für das neue 2018er Formel-2-Auto: Auf der ehemaligen Formel-1-Strecke von Magny-Cours in Frankreich absolvierte der F1-Unterbau am Mittwoch seinen Shakedown für die F2-Saison 2018 - mit Halo, kuriosem Wetter und dem neuen und einzigen deutschen Starter in der Formel 2, Maximilian Günther.

Am Start in Magny-Cours waren alle zehn Teams, allerdings setzte jeder Rennstall für den Shakedown - ähnlich wie die große Formel 1 bei Testfahrten - nur ein Auto ein, das sich die Teamkollegen von Vor- zu Nachmittagssession übergaben.

Formel 2: Zuverlässigkeit im Fokus

Bei dem Shakedown vor den ersten offiziellen Testfahrten vom 6. bis 8. März in Paul Ricard fokussierten sich die Formel-2-Teams insbesondere auf die Zuverlässigkeit und darauf, wie die Team mit der neuen Boliden-Generation umzugehen haben.

Performance und Rundenzeiten standen also erst einmal an zweiter Stelle der Prioritätenliste - zumal das Wetter mit Eiseskälte und Spuren des in der Nacht gefallenen Schnees sowie Tauwetter hier ohnehin nicht viel möglich machten.

Schwierige Bedingungen in Magny-Cours

Entsprechend zögerlich wagten sich die Fahrer mit Pirelli-Regenreifen auf die Strecke, drehten am gesamten Vormittag nicht mehr als 85 Runden. Die Bestzeit bis dahin setzte Carlin während lediglich Prema und Charouz keine gezeitete Runde erzielten. Den längsten Run fuhr Lando Norris mit zehn Runden.

Auf abtrocknender Strecke ging am Nachmittag deutlich mehr, sodass am Endes des Shakedowns insgesamt 325 Runden bzw. 1434 Kilometer gefahren waren. Sowohl die Tagesbestzeit als mit 29 Umläufen auch die Rundenkrone ging an Luca Ghiotto von Campos Racing, der daraufhin ein sehr positives Gesamtfazit für sich, aber auch die Formel 2 als solche zog.

Tagesschnellster: Großer F2-Schritt Richtung Formel 1

"Das Auto ist ein klarer Schritt nach vorne, wenn man es mit dem vorherigen vergleicht. Der Grip ist großartig! Generell ist es in allen Bereichen eine Verbesserung. Es hat wirklich gut performt. Ich könnte nicht zufriedener sein", sagte der Italiener.

Ghiotto weiter: "Auch von der Zuverlässigkeit war ich sehr überrascht. Ich habe gesehen, dass auch alle anderen Autos den ganzen Tag durchgefahren sind. Damit sollten wir alle glücklich sein – und das war ja erst Tag eins!"

Auch der neue rudn 620 PS starke Turbo-Motor überzeugte. "Das bringt uns einen Schritt näher an die F1 heran", sagte Ghiotto. "Ich bin vergangenes Jahr den Williams gefahren und kann deshalb schon jetzt sagen, dass das 2018er F2-Auto sehr viel näher dran an der F1 ist als das Auto des vergangenen Jahres. Deshalb könnte sich jeder von uns noch viel schneller anpassen, sollte er eine Chance bekommen, in der F1 zu fahren."

Eine detaillierte Ergebnisliste mit allen Rundenzeiten legte die Formel 2 angesichts des eingangs genannten Zwecks des Shakedowns nicht vor.