Die Formel 4 ist bereits eingeführt, die Formel 3 auf Vordermann gebracht, somit bleibt für die Revolution der Karriereleiter in die Formel 1 nur noch die Baustelle Formel 2. Bei der jüngsten Tagung des World Motor Sport Council (WMSC) wurde beschlossen, eine neue Meisterschaft unterhalb der Formel 1 mit offiziellem FIA-Prädikat und dem Namen "Formel 2" zu etablieren.

Offiziell heißt es in dem FIA-Papier: "Das WMSC hat der Kreation einer FIA Formel 2 Meisterschaft zugestimmt, die die Lücke zwischen Formel 3 und Formel 1 schließen soll und die Karriereleiter im Monopostosport schließt. Daraus folgend wird dem WSMC im Juli ein detailliertes Projekt vorgestellt. Gleichzeitig wird so bald wie möglich ein Aufruf an Interessenten gestartet, um diese Meisterschaft zu promoten."

Stolperstein 1: Die GP2 Meisterschaft, die nicht direkt der FIA unterstellt ist, Foto: GP2 Series
Stolperstein 1: Die GP2 Meisterschaft, die nicht direkt der FIA unterstellt ist, Foto: GP2 Series

Nicht viel Zeit also für die Single Seater Kommission, um ein Konzept zu erstellen. Und es gibt Stolpersteine: Mit der GP2 und der Formel Renault 3.5 World Series existieren derzeit zwei Meisterschaften, die die Lücke zwischen Formel 3 und Formel 1 schließen. Die Krux: Keine der beiden Meisterschaften hat einen offiziellen FIA-Status. Selbst die GP2 ist als Produkt von Bernie Ecclestone lediglich eine Partnerschaft mit der Motorsportbehörde eingegangen, unterliegt allerdings nicht der FIA direkt. Mit der Formel 2 soll wieder das gesamte Spektrum ins FIA-Boot geholt werden.

Domenicali hat viele Stolpersteine vor sich

Die einzige Frage, die sich stellt: Machen die anderen beiden Serien mit? Bereits im vergangenen Sommer warnte der mittlerweile als Chef der Single Seater Kommission zurückgetretene Gerhard Berger: "Wenn wir drei Meisterschaften haben sollten, dann sieht keine von ihnen gut aus und es würde in die Hose gehen." Mittlerweile hat Stefano Domenicali den Vorsitz und das Projekt wird sein persönliches Baby werden.

Stolperstein 2: Renault kocht mit der WSbR seit Jahren erfolgreich sein eigenes Süppchen, Foto: WS by Renault
Stolperstein 2: Renault kocht mit der WSbR seit Jahren erfolgreich sein eigenes Süppchen, Foto: WS by Renault

Das Traumszenario für die FIA wäre, GP2 und Formel Renault 3.5 zusammenzuschmelzen, doch so einfach wird das nicht. Patrice Ratti, der Chef von Renault Sport Technologies, erklärte bereits im vergangenen Sommer, dass die Formel Renault 3.5 solange existieren werde, "wie Zuschauer zu den Rennen kommen, das Fernsehen interessiert ist und Fahrer von hier aus Karriere machen." Auf der anderen Seite steht Bruno Michel, der mit der GP2 Geld macht - viele Eigeninteressen stehen dem Konzept also im Weg. Die Arbeit für Domenicali wird hart, damit die neue Formel 2 erfolgreicher wird als der nach vier Jahren gescheiterte Versuch von Max Mosley.