Gleich am ersten Tag der dreitägigen Le Castellet-Tests gab es eine Jungfernfahrt zu bestaunen - der neue Toyota TF106B, der in Monaco seinen ersten Renneinsatz erleben wird, wurde von Einsatzpilot Jarno Trulli erstmals ausgeführt. Der Italiener drehte mit dem Nachlass von Ex-Technikdirektor Mike Gascoyne 63 Runden um die kürzere 3E-SC-Variante des Paul Ricard-Circuit und fuhr damit die drittschnellste Rundenzeit bei vier Teilnehmern.

Allerdings standen bei dieser ersten Ausfahrt nicht die Rundenzeiten, sondern das Sammeln von Daten im Vordergrund. Trulli erklärte: "Wir hatten einen schwierigen Morgen - wegen der Streckenkonditionen. Und dann gab es an meinem Wagen einige Verzögerungen. Der Tag war aber viel versprechend, vor allem was das neue Auto betrifft. Ich hoffe, dass wir morgen mehr Runden abspulen können, sodass ich mehr Gefühl für das neue Paket erlangen und ich mir eher ein Urteil bilden kann."

Dieter Grass, der Test- und Rennchefingenieur von Toyota, erklärte: "Das neue Paket ist eine konsequente Umsetzung der Änderungen, die wir an der Vorderradaufhängung vorgenommen haben. So können wir die Vorderradaufhängung aerodynamisch und mechanisch voll ausnützen." Nach diesen ersten 205 Kilometern wollte Grass noch keine Einschätzung der Performance des Neuwagens abgeben.

Während Trulli den neuen Boliden auf Herz und Nieren prüfte, absolvierte Toyota-Tester Ricardo Zonta mit dem herkömmlichen TF106 Reifentests. "Es ist das erst Mal, dass wir dieses Streckenlayout des Paul Ricard-Kurses befahren, weshalb wir zuerst noch das Setup einstellen mussten", berichtete Zonta. Zudem sei die Strecke am Morgen noch recht schmutzig gewesen, fügte der Brasilianer hinzu. Am Ende fuhr Zonta die schnellste Runde des Tages.

Die Scuderia Ferrari war mit einem 248 F1 für Luca Badoer vor Ort. Felipe Massa konzentrierte sich derweil in Fiorano auf Elektronik-Tests und Setup-Arbeiten - nach 87 Runden markierte er eine Rundenzeit von 57.307 Sekunden. Badoer absolvierte in Südfrankreich ein Reifentestprogramm für Bridgestone und konnte satte 150 Runden abspulen - am Ende bildete er mit einem Rückstand von 1,3 Sekunden das Schlusslicht der Zeitenliste. Badoer wird morgen Donnerstag von Imola-Sieger Michael Schumacher abgelöst.