Am heutigen Freitag verschwindet das Jordan-Gelb endgültig und unwiderruflich aus der Formel 1: Mit dem Launch des neuen Midland Toyota M16 beginnt in der alten Jordan-Fabrik in Silverstone ein für alle Mal das MF1 Racing Zeitalter.

Während das Team im letzten Jahr noch unter dem alten Namen und mit wenig finanziellem Input geführt wurde, soll in dieser Saison alles anders und besser werden. Allen voran beim neuen M16, der im Gegensatz zu seinem Vorgänger ein komplett neues Fahrzeug darstellt. Der EJ15 des Vorjahres basierte hingegen noch stark auf dem EJ14 von 2004 und wurde wegen der ungewissen Zukunft im Winter 2004/2005 nur marginal verändert.

"Wir fühlen, dass wir ein viel besseres Paket als vor einem Jahr geschaffen haben", war sich Sportdirektor Adrian Burgess schon im Januar sicher, dass der neue Wagen die hohen Erwartungen des Teams erfüllen wird. "Wir haben 12 stabile Monate hinter uns. Wir kennen den Teambesitzer, wir wissen wo wir hin wollen und wir wissen, welchen Motor wir verwenden werden."

2006 soll alles besser werden., Foto: Sutton
2006 soll alles besser werden., Foto: Sutton

Das wird erneut ein Toyota-Aggregat sein, das auf dem gleichen Stand ist, wie die V8-Herzen des Werksteams. "Toyota ist fantastisch", schwärmt Burgess. "Ihr Kundenservice ist einfach unvergleichlich. Wir könnten nirgends ein besseres Paket bekommen."

Allerdings profitiert nicht nur Midland von der Zusammenarbeit mit den Kölnern. "Wir haben im letzten Jahr einige Motorenprobleme gehabt, aus denen sie viel gelernt haben und das half ihnen den Motor zu verbessern."

Aus Sicht von MF1 gibt es in diesem Jahr aber noch einen weiteren Motorenvorteil: "Im letzten Jahr wurde der Toyota-Motor quasi ins Heck des Autos hineingepresst", so Burgess über die Integration des Motors in den EJ15, der eigentlich für einen Cosworth-Motor gebaut worden war. "Die Installation war in Ordnung und unsere Zuverlässigkeit hat bewiesen, dass alle Superarbeit abgeliefert haben. Aber in diesem Jahr hatten wir viel mehr Zeit und konnten auf die Details achten."

Dies brachte dem M16 im Windkanal "einige deutliche Vorteile" gegenüber dem EJ15B, der beim letzten Saisonrennen in China zum Einsatz gekommen war. "Allein das neue Chassis hat uns so viele verschiedene Gebiete eröffnet, die wir verbessern konnten und die am alten Chassis einfach nicht wirklich effektiv waren."

Markus Winkelhock gehört zum Testfahrer-Kader des Teams., Foto: Sutton
Markus Winkelhock gehört zum Testfahrer-Kader des Teams., Foto: Sutton

Nach der Unruhe im letzten Winter setzt das erste und einzige F1-Team unter russischer Flagge auf Personalstabilität: Neben Sportdirektor Adrian Burgess besteht die Technikabteilung aus Technikdirektor James Key, Chefdesigner John McQuilliam und Aerodynamikchef Simon Philips.

Und auch bei den Fahrern gibt es eine Konstante: Trotz des schier unendlichen Hin und Her darf Tiago Monteiro auch 2006 als Stammfahrer im Team bleiben. An seiner Seite wird Christijan Albers ins Lenkrad greifen. Einer der Testfahrer des Teams wird der junge Deutsche Markus Winkelhock, der noch immer auf Sponsorensuche ist, um sich einige Einsätze als Freitagstester zu sichern.

Apropos Sponsoren: In den vergangenen Tagen stellte MF1 einige neue Partner und Sponsoren vor, die dem Team ein akzeptables Budget bescheren sollten. Als neuester Partner zählt die österreichische Fondgesellschaft Superfund zu den Partnern des Teams.