2021 gab es in der Formel mit Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo oder auch Sergio Pérez viele Piloten, die ihr erstes Jahr für eine neues Team fuhren. Auffällig war, dass fast alle von ihnen große Schwierigkeiten hatten, sich an die Boliden ihrer neuen Arbeitgeber zu gewöhnen. Auch Sergio Pérez tat sich schwer, seinen RB16B zu zähmen. Der Mexikaner ist sich sicher, woran die Probleme gelegen haben und glaubt, dass auch Teamkollegen und Weltmeister Max Verstappen vor sowas nicht gefeit.

Pérez: Max hätte "dieselben Probleme" wie ich

Sergio Perez konnte eine durchwachsene Saison 2021 im Finale in Abu Dhabi auf einem Höhepunkt beenden: Der Red-Bull-Pilot konnte Lewis Hamilton über eine ganze Runde aufhalten und half seinem Teamkollegen Verstappen so, wieder an Hamilton heranzukommen und damit indirekt auch den Titel zu gewinnen.

Die Saison gestaltet sich für Pérez allerdings schwierig. Mal kam er näher an Teamkollege Verstappen heran, mal war er weiter weg. Der letztendliche Rückstand auf den Niederländer betrug im Qualifying durchschnittlich 0,397 Sekunden. "Mich an alles anzupassen hat länger gedauert, als ich wollte", blickt Pérez zurück. "Ich darf aber nicht so hart mit mir selbst sein, ich bin nämlich zu einem Team gewechselt, das ganz anders ist."

Konkret meint Perez damit die Tatsache, dass er bei seinem vorherigen Rennstall Racing Point (heute Aston Martin) im Vergleich zum jetzigen Honda-Motor ein Mercedes-Aggregat im Heck hatte. Zudem ist Red Bull für sein extrem steil angestelltes Auto, high rake genannt, bekannt, während der Racing Point auf ein Konzept setzte, das einen wesentlich geringeren Anstellwinkel beinhaltete.

"Einen komplett anderen Motor zu fahren ist eine komplett andere Aufgabe. Eine komplett andere Auto-Philosophie mit einem höheren Anstellwinkel zu fahren, ist in Kombination ebenfalls eine andere Sache", betont Pérez. "Die Art und Weise, wie du Dinge angehst, ist signifikant anders und du musst auch neue Techniken lernen. Was ich sonst immer gemacht habe, hat hier nicht funktioniert."

Max Verstappen und Sergio Pérez sind seit 2021 Teamkollegen, Foto: LAT Images
Max Verstappen und Sergio Pérez sind seit 2021 Teamkollegen, Foto: LAT Images

Er erklärt allerdings, dass die Unterschiede zwischen zwei Teams nicht immer so groß sein müssen. Der 31-Jährige hält fest, dass auch andere Piloten damit Schwierigkeiten hätte, was ein Blick auf die anderen Teamwechsler bestätigt. Lediglich Carlos Sainz, der von McLaren zu Ferrari gewechselt war, war fast von Beginn an bei der Musik.

Sergio Pérez ist also der Meinung, dass es auch seinem Teamkollegen Verstappen so ergehen würde, wenn er in ein Team mit einer komplett anderen Fahrzeug-Philosophie wie Konkurrent Mercedes wechseln würde: "Es wäre das gleiche, wenn Max zu Mercedes gegangen wäre. Die Autos sind einfach sehr unterschiedlich. Sie fahren zwar sehr ähnliche Rundenzeiten, aber die Art und Weise, wie sie ihre Rundenzeit holen, ist komplett anders."

Pérez unter eigenen Erwartungen: Eingewöhnungsphase 'zu lang'

Sergio Pérez erklärt, dass er das Jahr als gesamtes mit einem positiven Gefühl abschließen konnte. "Es gab ein paar nette Höhen, aber auch ziemliche Tiefen. Es war ein Auf und Ab in dieser Saison", so der Mexikaner. "Es hat etwas gebraucht, um mich an das Auto anzupassen, aber ich denke, dass ich mich hier jetzt wirklich wie zuhause fühle." Pérez möchte 2022 dementsprechend besser abschneiden: "Ich möchte für 2022 wirklich mit dem richtigen Fuß aufstehen."

Teamkollege Max Verstappen zeigt sich mit seinem neuen Teamkollegen auf jeden Fall glücklich und wünscht sich, dass Pérez noch länger mit ihm im selben Team fahren wird: "Wir haben schon viele gute Zeiten miteinander erlebt. Es kommt nicht oft vor, dass man einen solchen Teamkollegen hat."

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