Startschuss für die Nachwuchsabteilung der Scuderia Ferrari: Am Dienstagmorgen eröffnete die Ferrari Driver Academy (FDA) in Maranello ihr 13. Ausbildungsjahr seit der Gründung ihres Förderprogramms im Jahr 2009. Sinn und Zweck der FDA: Vor allem talentierte Nachwuchsfahrer und -fahrerinnen derart gut an die Hand nehmen, dass sie es in Zukunft bis in ein Formel-1-Stammcockpit bei Ferrari schaffen können.

Als erstem Piloten gelang dies 2019 Charles Leclerc. Doch längst arbeitet Ferrari daran, den nächsten Aufsteiger - oder die nächste Aufsteigerin - zu schmieden. Neben Haas-Pilot Mick Schumacher und Ferrari-Testfahrer Robert Shwartzman, die prominentesten Namen im Kader, befinden sich ab diesem Jahr nämlich sogar gleich zwei Frauen in der FDA.

Ferrari präsentiert drei Neuzugänge in Fahrerakademie

Zu der bereits im Vorjahr in die Fahrerakademie aufgenommen Maya Weug gesellt sich in diesem Jahr Laura Camps Torras. Die 16-jährige Spanierin gewann 2021 die zweite Ausgabe der FIA-Initiative "Girls on Track", ein Programm der FIA-Kommission zur Förderung von Frauen im Motorsport, und steht bereits seit Ende vergangenen Jahres als Neuzugang der FDA fest.

Laura Camps Torras ist die zweite Pilotin in der FDA, Foto: Scuderia Ferrari
Laura Camps Torras ist die zweite Pilotin in der FDA, Foto: Scuderia Ferrari

Neben Camps Torras stoßen 2022 noch zwei weitere Fahrer neu in die Fahrerakademie der Scuderia - Oliver Bearman, amtierender Meister der deutschen und italienischen Formel 4, und Rafael Camara. Beide Nachwuchsfahrer wurden bei der zweiten Ausgabe einer internationalen Scoutingrunde der FDA als Neuzugänge auserkoren.

Mick Schumacher fehlt am ersten Schultag 2022

Begrüßt wurde das neue Trio am Dienstagvormittag in Maranello von den bestehenden Ferrari-Schülern und Schülerinnen Arthur Leclerc, Bruder von Charles Leclerc, Dino Beganovic, James Wharton und Weug. Schumacher und Shwartzman nahmen am ersten Tag der 'Kick-off-Woche' nicht teil. Beide fehlten wegen Verpflichtungen bei Haas respektive Ferrari selbst entschuldigt.

Insgesamt umfasst die Ferrari-Akademie anno 2022 damit sieben Fahrer und zwei Fahrerinnen. Marcus Armstrong hat die FDA vollständig verlassen, während Callum Ilott für ein Jahr freigestellt wurde. Der Brite, schon 2021 nur auf der Ersatzbank bei Alfa Romeo, startet 2022 in der IndyCar Series, was wegen der geografischen Entfernung und der Zeitverschiebung nicht mit dem regulären Programm der Akademie vereinbar gewesen wäre.

2022 kein Ferrari-Nachwuchs in der Formel 2

Die Folge: 2022 startet mit Mick Schumacher zwar ein FDA-Teilnehmer in der Formel 1, im direkten Unterbau Formel 2 allerdings niemand. Der amtierende Formel-2-Vize-Champion Shwartzman wird einzig und allein als Testfahrer Ferraris dienen, Armstrong und vorerst Ilott haben sich verabschiedet. Somit bildet nun Arthur Leclerc in seinem zweiten Formel-3-Jahr die Speerspitze Ferraris in den Nachwuchsserien. Dort startet der Monegasse bei Prema gemeinsam mit Neueinsteiger und F4-Vorjahresdominator Bearman.

Genauso wie Leclerc mit Titelambitionen in der Formel 3 antritt, startet Beganovic mit dieser Mission in der europäischen Formula Regional. Dort startete der Schwede bereits im Vorjahr mit Prema und etablierte sich im Saisonverlauf in der Spitzengruppe. Noch zuvor wird Beganovic ab Ende Januar in der regionalen Meisterschaft in Asien starten, gegen Saisonende Ende Februar werden auch Leclerc und Bearman Gastspiele in dieser Serie geben.

Weug, Wharton und Camara starten in der Formel 4, vornehmlich in Italien. Bei ausgewählten Events nimmt dieses Trio auch an der deutschen F4 teil. Camps Torras soll wie im Vorjahr Wharton zumindest vereinzelt erste Erfahrungen im F4-Cockpit sammelt, regulär jedoch im Kartsport aktiv bleiben.