Die FIA hat einen neuen Präsidenten. Die Generalversammlung des Automobil-Weltverbandes wählte am Freitag Mohammed Ben Sulayem zum Nachfolger von Jean Todt. Todt hatte zwölf Jahre und drei Amtszeiten an der Spitze des Verbandes verbracht, und damit das Amtszeit-Limit erreicht.

Der neue Präsident ist nun der 60-jährige Mohammed Ben Sulayem, ein ehemaliger Rallyefahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der auch an Rallye-WM-Läufen teilnahm. Nach seiner aktiven Karriere stieg er in der Motorsport-Politik auf. Er diente in den letzten zwei Jahrzehnten unter anderem bereits im Motorsport-Weltrat der FIA und saß eine Amtszeit als Vizepräsident für Sport ab. Unter ihm kam die Formel 1 nach Abu Dhabi.

In der Präsidentschaftswahl von 2021 trat er gegen den Briten Graham Stoker an, welcher Todts stellvertretender Präsident für Sport gewesen war und für die Fortführung dessen Politik stand. Ben Sulayem gewann mit 61,62 Prozent, und ist damit der erste Nicht-Europäer an der Spitze des Verbandes.

"Ich danke allen Clubs für ihre Wertschätzung und ihr Vertrauen", kommentiert Ben Sulayem seinen Wahlsieg. "Ich gratuliere Graham zu seiner Kampagne und zu seinem Engagement im Verband, und ich möchte gerne meine Dankbarkeit im Namen der FIA und ihrer Mitglieder für Jean Todt aussprechen - für alles, was in den letzten zwölf Jahren erreicht wurde."

"Ich stehe dafür ein, diese wichtige Arbeit weiter zu verfolgen und Motorsport und Mobilität weitere Schritte nach vorne zu ermöglichen", so Ben Sulayem. Von Todt, unter dessen Führung die FIA deutlich weniger turbulente Zeiten erlebte als unter seinem oft kontroversen Vorgänger Max Mosley, kamen im Gegenzug Gratulationen.

In seiner Kampagne, tituliert "FIA for Members", versprach Ben Sulayem einen demokratischen Ansatz, mit hoher Transparenz und Entscheidungsgewalt der FIA-Mitglieder. In Sachen Motorsport wird er sofort einmal die Folgen des Abu-Dhabi-GPs zu bewältigen haben. Unter Todt noch wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt.

Ben Sulayem tritt die übliche vierjährige Amtszeit an. Unter ihm wird Carmelo Sanz de Barros vom Spanischen Automobilclub der neue Senats-Vorsitzende, der ehemalige WRC-Beifahrer und Weltmeister von 2001 Robert Reid wird stellvertretender Präsident für Motorsport, und langjährige kanadische Offizielle Tim Shearman wird stellvertretender Präsident für Mobilität.