Jean Todt beendet am 17. Dezember 2021 seine Tätigkeit als Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA. Doch anstatt in Rente gehen, könnte er stattdessen wieder zurück auf die Teamseite der Formel 1 wechseln. Laut Informationen der "Gazzetta dello Sport" befindet sich der ehemalige Ferrari-Teamboss auf dem Sprung zurück in seine sportliche Heimat. Dort soll er neben Teamchef Mattia Binotto eine beratende Funktion einnehmen.

Die Rolle, die Todt bei der Scuderia spielen könnte, wäre vergleichbar mit jener, die Niki Lauda bei Mercedes innehatte. Er wäre somit Repräsentant des Teams nach außen hin, während intern Mattia Binotto nach wie vor die Geschicke leiten würde.

Ferrari dementiert Wechsel

Der Kontakt zwischen Todt und Ferrari-Boss John Elkann soll erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans zustande gekommen sein. In Le Mans durfte das Firmenoberhaupt der Scuderia die Startflagge schwenken. Seitdem hätten sich die beiden mehrmals zu Gesprächen über dieses Thema getroffen.

Ferrari selbst allerdings dementiert die Pläne. Gegenüber dem britischen Rennsport-Medium "Racefans.net" sagte ein Sprecher der Scuderia, dass Ferrari keine Informationen einem geplanten Wechsel von Todt nach Maranello bekannt seien.

Goldene Jahre bei Ferrari

Jean Todt war von 1993 bis 2007 Teamchef bei Ferrari und war dort maßgeblich an der goldenen Zeit der Scuderia beteiligt, als Michael Schumacher zwischen 2000 und 2004 insgesamt fünfmal die Formel-1-Weltmeisterschaft für sich entschied. Insgesamt sammelte Todt 14-WM-Titel.

Als CEO und Sonderberater blieb er bis 2009 bei dem Team, ehe er zum Präsident des Automobil-Weltverbandes ernannt wurde. Seit der Konstrukteurs-Meisterschaft 2008 wartet die Scuderia auf einen WM-Titel.

Der Name Todt ist noch immer eng verwoben mit dem italienischen Team. Todts Sohn Nicolas ist als Manager von Ferrari-Pilot Charles Leclerc tätig. Außerdem unterhält der Noch-FIA-Präsident ein gutes Verhältnis zu Teamboss Mattia Binotto.

Wer Jean Todt in der FIA als Präsident beerben wird, ist noch unklar. Bei der Hauptversammlung der FIA am 17. Dezember stellen sich Todts Stellvertreter Adam Stoker und der ehemalige Rallye-Pilot Mohammed bin Sulayem zur Wahl.