Die Formel 1 bleibt in Saudi-Arabien an der Spitze des Feldes unglaublich eng. Lewis Hamilton heißt im Qualifying von Jeddah am Ende der Triumphator. Er und Valtteri Bottas bezwangen Max Verstappen, aber nach einem überraschend schwachen Zeittraining. Die Pole kommt da schon fast überraschend - ein Geschenk eines in der letzten Kurve verunfallenden Verstappens.

"FP3 war relativ gut, also entschloss ich mich, nichts für das Qualifying zu ändern", beschreibt ein erleichterter Hamilton. "Normalerweise wünsche ich mir in acht von zehn Fällen, in denen ich was ändere, im Nachhinein, ich hätte es nicht getan. Aber diesmal habe ich nichts geändert und dachte mir verdammt, ich hätte es wohl tun sollen!"

Verstappen-Crash schenkt Hamilton Pole

"Die Bullen waren definitiv schneller", glaubt Hamilton. Bei Mercedes lief es nicht mehr, der W12 hatte arge Probleme damit, die Reifen für die eine Runde ins richtige Temperaturfenster zu bekommen: "Wir mussten schnelle Outlaps fahren, um zu versuchen, die Reifen ins richtige Fenster zu bekommen, sehr seltsam."

"Ich musste meine Gedanken sammeln und überlegen, wie ich jede Runde angehe, wie ich sie maximiere - ich kann euch nicht sagen, wie sehr ich am Limit war", sagt Hamilton. Auch im Q3 war er keine Einheit mit seinem W12, seine erste Runde musste er nach einem großen Quersteher in Kurve acht abbrechen. "Die letzte Runde war dann alles oder nichts, aber noch immer nicht so schnell, wie ich gehofft habe."

Tatsächlich hätte Hamiltons 1:27,511 kaum für die Pole gereich: "Hätte Max die Runde beendet, wären sie vorne." Max Verstappen hatte auf seiner letzten Runde zwei Sektorbestzeiten und schon zwei Zehntel Vorsprung aufgefahren, touchierte dann aber in der letzten Kurve die Mauer. Der Red Bull rollte aus, Hamiltons Pole konnte niemand mehr gefährden. Bottas reihte sich 0,111 Sekunden dahinter auf Platz zwei ein und sorgt für die bestmögliche Mercedes-Ausgangsposition.

Aber ist Red Bull nun auch im Renntrimm schneller? "Sie werden sicher morgen schnell sein", mahnt Hamilton. "Wir müssen nur smart sein, als Team zusammenarbeiten - das machen Valtteri und ich denke ich hervorragend."

Hamilton entkommt Strafen nach Training

Für Hamilton hätte die Ausgangsposition sogar noch schlimmer sein können als nur eine Niederlage gegen Verstappen - gleich zwei Untersuchungen waren vor dem Qualifying gegen ihn gelaufen, aber in beiden kam er ohne Grid-Strafe davon.

Das Blockieren von Nikita Mazepin in FP3 kostete 25.000 Euro und eine Verwarnung. "Du brauchst durchgehend Feedback, bis sie vier, drei Sekunden hinter dir sind, damit du weißt, wann du aus dem Weg musst", erklärt Hamilton. Bekam er nicht: "Das Radio war stumm, ich wusste nicht, wo er war. Dann war er direkt hinter mir." Entschuldigt hat er sich beim Russen schon.

Von einem vermeintlichen Gelb-Verstoß wurde er freigesprochen: "Da war ein weißes Panel in Kurve neun, kein gelbes. Ich hatte keine gelben Flaggen, und kein Auto stand irgendwo." Die Stewards verwiesen auf eine Fehlfunktion des Systems.