Max Verstappen hat im dritten Freien Training zum Saudi-Arabien GP 2021 der Formel 1 nach zwei Mercedes-Bestzeiten am Freitag gekontert. In der Qualifying-Generalprobe sicherte sich der Red-Bull-Pilot in 1:28.100 Minuten mit einem neuerlichen Streckenrekord die Bestzeit vor Lewis Hamilton. Mercedes fuhr seine schnellsten Runden allerdings auf zwei Stufen härteren Reifen, wobei sich Hamilton zusätzlich mehrfach Ärger mit Verkehr einhandelte.

Das Ergebnis: Dank einer späten schnellen Runde auf weichen Reifen lag Verstappen im Endergebnis 0,214 Sekunden vor Hamilton. Schon zuvor hatte der Niederländer nach mehreren Aufwärmrunden auf dem weichen Pirelli-Pneu die Spitzenposition erobert. Die hatte zuvor noch Hamilton über weite Strecken der Session inne - während eines langen Runs auf dem harten Reifen verbesserte sich der Brite sukzessive.

Jeddah: Soft-Reifen macht weiter Probleme

Später zog auch Hamilton noch die offensichtlich weiterhin diffizilen weichen Reifen auf, verbesserte seine Hard-Zeit allerdings nicht. Somit ist der Rückstand von zwei Zehntelsekunden durchaus zu verschmerzen - immerhin war sein Reifen gleich zwei Stufen härter als der Soft Verstappens. Dasselbe galt für Teamkollege Valtteri Bottas, der sich mit neun Zehntelsekunden Rückstand auf dem siebten Rang einreihte. Davor klassierten sämtliche Honda-Fahrer abseits Verstappens. Perez und Tsunoda fehlte jeweils eine halbe Sekunde auf die Spitze, Gasly noch eine Zehntel mehr. Alle erzielten ihre besten Runden mit weichen Reifen.

Charles Leclerc, Carlos Sainz, Esteban Ocon und Lando Norris komplettierten die Top-10. Sebastian Vettel musste sich wie schon am Freitag mit einem unscheinbaren Ergebnis abfinden: P17, zwei Ränge und fast drei Zehntel hinter Teamkollege Lance Stroll. Mick Schumacher wurde 19., diesmal allerdings nur gut vier Hundertstelsekunden vor Nikita Mazepin.

Hamilton: Erst verbremst, dann Gasly & Mazepin behindert

Die Zwischenfälle: Nach einem ruhigen Auftakt sorgte Lewis Hamilton nach 15 Minuten in Kurve eins für die ersten gelbe Flagge des Trainings. Der Brite hatte sich kapital verbremst und bekam die Kurve selbst in der Auslaufzone nicht mehr. Erst mit einem halben Donut fand der Weltmeister einen Ausweg.

Fünf Minuten später knallte Daniel Ricciardo auf seiner Outlap in einer der blinden Kurven beinahe einem langsamen Red Bull ins Heck. Die Szene ging gut aus. Grundsätzlich galt seit FP3 eine neue Regelung für die Kurven 22 bis 25. Dort darf aus Sicherheitsgründen nicht verlangsamt werden, um eine Lücke zum Vordermann zu erhalten. Mitte der Session musste Lance Stroll einen Run mit Verdacht auf einen Plattfuß abbrechen.

F1 Saudi-Arabien: Mazepin verhindert Crash mit Hamilton

Nach gut 40 Minuten erneut Aufregung um Hamilton in Kurve eins: Diesmal stand der Brite Pierre Gasly im Weg, der gerade seine schnelle Runde beginnen wollte. Gasly musste in die Auslaufzone ausweichen. Kurz darauf gleich der nächste Aufreger um Hamilton. Während der Brite eine langsame Runde fuhr, raste von hinten Mazepin heran und knallte Hamilton fast ins Heck. Nur dank einer schnellen Reaktion wich der Russe noch rechtzeitig über den Kerb aus. Hamilton monierte am Funk: "Du hast es mir nicht gesagt man. Ich hatte keine Ahnung, dass er kommt!"

Die FIA klärte via Haas-Funk auf, dass es über das Marshalling-System keinerlei Flaggen-Signale gegeben habe. Daher folgte keine Untersuchung.

Formel 1 Saudi-Arabien: Qualifying um 18 Uhr

Das Wetter: Nahezu identische Temperaturen wie im ersten Training am Freitag: 29 Grad Celsius Lufttemperatur erwärmten den Asphalt zu Beginn der letzten F1-Session des Wochenendes bei Tageslicht auf 35 Grad Celsius, was im Sessionverlauf um zwei Grad zurückging. Nachher im Qualifying (Start 18 Uhr MEZ, 20 Uhr vor Ort) wird es noch kühlere Bedingungen geben. Mit untergegangener Sonne sank am Freitag die Außentemperatur um fast zehn Grad, der Asphalt hielt die Temperatur allerdings deutlich besser. Der große Unterschied heute: Es ging kein Wind, gestern war es noch böig.