Mercedes hat auch im zweiten Training der Formel 1 in Saudi-Arabien den Ton angegeben. Weltmeister Lewis Hamilton markierte am Freitagabend in Jeddah vor Teamkollege Valtteri Bottas die Bestzeit. WM-Leader Max Verstappen kam im Red Bull nicht über Position vier hinaus. Sebastian Vettel landete weit abgeschlagen auf Platz 16. Mick Schumacher wurde 18. Dichter Verkehr behinderte die Qualifying-Simulationen der Fahrer. Kurz vor Schluss sorgte Ferrari-Pilot Charles Leclerc mit einem heftigen Unfall für ein vorzeitiges Ende der Session.

Das Ergebnis Obwohl Hamilton mehrere Versuche auf dem Soft-Reifen aufgrund der problematischen Verkehrslage abbrechen musste, reichte seine auf dem Medium-Compound gesetzte Rundenzeit für die Bestzeit. Der Brite war mit 1.29.018 Minuten hauchdünn schneller als Valtteri Bottas und Pierre Gasly. Letzterer hatte seine schnellste Runde auf dem weichen Reifen gefahren.

Auf den Plätzen fünf und sechs folgten die Alpine-Teamkollegen Fernando Alonso und Esteban Ocon. Carlos Sainz, Yuki Tsunoda, Sergio Perez und Charles Leclerc komplettierten die Top-10. Bis zu Lando Norris auf Rang zwölf lag das Feld innerhalb von einer Sekunde. Sebastian Vettel landete mit anderthalb Sekunden Rückstand auf Platz 16, nachdem er sich auf seiner ersten Qualifying-Simulation im letzten Sektor gedreht hatte.

Mick Schumacher hielt als 18. den Anschluss an Williams-Pilot George Russell. Dahinter belegten Nicholas Latifi und Nikita Mazepin mit deutlichem Rückstand die letzten beiden Positionen.

Heftiger Unfall von Charles Leclerc beendet Training

Die Zwischenfälle Auf dem 6,175 Kilometer langen Highspeed-Stadtkurs in Jeddah herrschte im zweiten Training reges Treiben. Das schnelle Layout sorgte für diverse Verbremser und Ausrutscher. Die großzügig angelegten Auslaufzonen sorgten lange Zeit dafür, dass die Fahrfehler lediglich mit Zeitverlust bestraft wurden.

Verstappen war in Kurve acht als Erster neben der Strecke. Perez ging in Kurve vier weit und setzte hart mit dem Unterboden auf. Kurve eins erwies sich als die kritischste Passage auf der neuen Rennstrecke. Räikkönen, Hamilton, Gasly sowie die beiden Ferrari-Teamkollegen fuhren dort allesamt geradeaus.

Leclerc und Sainz waren dabei Opfer der dichten Verkehrslage, nachdem sie in langsamer Fahrt offenbar ihre Reifen zu sehr heruntergekühlt hatten. Die unübersichtliche Situation machte nicht nur den Ferrari-Piloten das Leben schwer. Die Qualifying-Simulationen wurden durch den Verkehr zu einem Glücksspiel. Ein Großteil der Fahrer musste mehrmals eine fliegende Runde abbrechen.

In den Schlussminuten sorgte Mazepin für die einzige gelbe Flagge der Sitzung. Der Russe drehte sich beim Herausbeschleunigen aus Kurve zwei und blieb für einen Moment auf dem Kerb stehen. Hamilton konnte dem gestrandeten Haas-Fahrer ausweichen, bevor dieser seine Fahrt aus eigener Kraft wieder aufnahm.

Fünf Minuten vor Ablauf der Zeit fand der Jeddah Corniche Circuit doch noch sein erstes Opfer. Leclerc flog auf seinem Longrun in Kurve 22 heftig ab. Der Monegasse verlor beim Einlenken das Heck und schlug rücklings ein. Der Fahrer entstieg dem völlig zerstörten Ferrari unverletzt. Durch die daraus resultierende rote Flagge war das Training vorzeitig beendet.

Charles Leclercs Ferrari wurde beim Unfall stark beschädigt, Foto: LAT Images
Charles Leclercs Ferrari wurde beim Unfall stark beschädigt, Foto: LAT Images

Das Wetter Die zweite Session des Rennwochenendes in Saudi-Arabien ging um 20:00 Uhr Ortszeit bei Dunkelheit und Flutlicht über die Bühne. Wie bei den Rennen im Nahen Osten üblich, bot das zweite Training damit repräsentative Bedingungen für Qualifying und Rennen. Die Außentemperatur betrug 20 Grad Celsius. Der Asphalt war mit 30 Grad Celsius auch ohne Sonneneinstrahlung nur zwei Grad kühler als im FP1.