Max Verstappen schaffte es beim Debüt der Formel 1 in Katar trotz einer Strafe für das Missachten gelber Flaggen von Startplatz sieben zurück auf den zweiten Rang. WM-Rivale Lewis Hamilton gewann aber - und tat das dominant. Keine guten Nachrichten für Verstappen, der das ganze Rennen ohne Chance hinterherfuhr.

"Ich habe versucht, die Lücke zu Lewis so klein zu halten, wie ich konnte, das hat denke ich ganz gut funktioniert", lautet Verstappens Fazit. Nachdem Hamilton von seiner Pole profitiert hatte und Verstappen in der Startphase um sieben Sekunden enteilt war, hatte der Red-Bull-Pilot diese Lücke nie mehr schließen können: "Wir hatten dieses Wochenende einfach nicht die Pace, um mit ihnen mitzuhalten."

"Es war dann auch klar: Sobald Max attackiert, hat Hamilton gekontert", meint Red Bulls Motorsport-Chef Dr. Helmut Marko. "Max hätte nur mit wahnsinnigem Risiko näher heranfahren können." In seinen Augen war das Rennen schließlich die maximale Schadensbegrenzung.

Verstappen sichert P2 mit Start-Sprint

Den Grundstein dafür legte Verstappen beim Start, wo er sich von seinem siebten Platz aus sofort auf den vierten vorarbeitete. "Es war ein sehr guter Start", beschreibt er. "Es ist eine neue Strecke, also kommst du in Kurve 1 an und weißt nicht, was möglich ist, was passieren kann. Aber ich habe die richtige Linie gewählt, andere sind ein bisschen weiter raus."

Fast wäre er hin zur zweiten Kurve von Fernando Alonso touchiert worden, wich gerade noch mit zwei Rädern auf den Grasstreifen aus. Danach beruhigte sich das Feld, und in Runde fünf hatte Verstappen bereits den zweiten Platz erreicht. Allerdings mit bereits mehreren Sekunden Rückstand auf Hamilton. Die beiden tauschten mehrmals schnellste Runden aus, doch ganz langsam wuchs die Lücke, und wollte auch nach beiden Boxenstopps nicht kleiner werden.

Verstappen hatte Gelb-Strafe schon erwartet

Ausreden gibt es von Verstappen keine. Eine Beschädigung am Frontflügel, die er nach dem Start am Funk vermutet hatte und sich den ersten Vermutungen nach zuzog, als er in den ersten Runden einmal über einen Kerb hinaus untersteuerte, sieht er als unwesentlich: "Ein bisschen am Frontflügel, aber das gibt dir nur ein bisschen mehr Untersteuern. Nicht so viel, dass der Pace-Unterschied zwischen uns beiden wirklich beeinflusst gewesen wäre."

Und zum eigentlichen Problem seines Wochenendes, der Grid-Strafe für den Gelb-Verstoß im Qualifying, hat er auch nicht viel zu sagen und akzeptiert: "Ich wusste gestern am Abend schon, dass ich bestraft werden würde." Mit der schnellsten Runde maximierte Verstappen sein Ergebnis, sein WM-Vorsprung ist auf acht Punkte geschmolzen.

Für Red Bull steht jetzt Aufarbeitung an. Die Rennpace war besser als eine sehr schwache Qualifying-Pace, urteilt Dr. Helmut Marko. Trotzdem: "Wir haben unsere Performance von FP1 nie wiederholen können." Zeit ging an verschiedenen Punkten in verschiedenen Kurven verloren, die Gründe versteht das Team noch nicht: "Uns ist es im Gegensatz zu Mercedes nicht gelungen, die optimale Performance und Balance ins Auto zu bringen."