Der Qualifying-Samstag in Katar endete mit einer deutlichen Pole von Lewis Hamilton. Der Mercedes-Pilot verdrängte seinen WM-Rivalen Max Verstappen auf die zweite Startposition. Doch nun könnte es für den Red-Bull-Fahrer noch dicker kommen. Der Niederländer soll am Ende von Q3 gelbe Flaggen ignoriert haben. Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas und Ferrari-Fahrer Carlos Sainz wird dasselbe vorgeworfen - auch sie müssen am Sonntag zu den Stewarts.

Verstappen muss zu den Stewards

Die FIA schickte am Samstagabend das Dokument der Rennkommissare aus. Demnach muss Verstappen am Sonntag um 13 Uhr Ortszeit (11 Uhr MEZ) bei den Stewards vorsprechen. Auch ein Vertreter von Red Bull wird vorgeladen. Konkret wird ihm ein Verstoß gegen Art 2.5.5 b) von Appendix H des Internationalen Sporting Codes vorgeworfen sowie ein Verstoß gegen die Event Notes des Renndirektors. Wörtlich ist in der Aussendung die Rede von einer "Nichtbeachtung der doppelt geschwenkten Flaggen um 18:00 Uhr."

Was war passiert? Kurz vor dem Ende des finalen Qualifying-Abschnitts rollte Pierre Gasly mit einem Schaden an der Front des Boliden und dem rechten Vorderreifen aus und musste auf der Start-Ziel-Gerade parken. Der AlphaTauri-Pilot hatte die aggressiven Kerbs in Kurve 15 auf dem Losail International Circuit zu hart überfahren, den Frontflügel verloren und sich dabei den Reifen aufgeschlitzt.

Eine doppelt geschwenkte gelbe Flagge war die Folge. Doch mehrere Fahrer verlangsamten nicht nennenswert und zogen ihre entscheidende Runde durch. Darunter war auch Max Verstappen.

Die Onboards zeigen, dass an der betreffenden Stelle die Flaggen zwar geschwenkt wurden, gleichzeitig das elektronische Panel aber nicht in gelb gehalten war, sondern weiße Signale aussendete. Bisher wurde nur eine Untersuchung gegen Max Verstappen angekündigt.

Ein vergleichbarer Vorfall wurde Max Verstappen bereits einmal zum Verhängnis. 2019 pilotierte Max Verstappen seinen Red Bull beim Mexiko-GP auf die Pole Position. Doch auf seinem letzten Umlauf raste er in voller Fahrt am verunfallten Boliden von Valtteri Bottas vorbei. Damals erhielt er eine Startplatzstrafe von drei Positionen. Im Unterschied zum Vorfall im Katar-Qualifying ereignete sich der damalige Vorfall bei einfachen gelben Flaggen und nicht unter Double-Yellow-Bedingungen.

Untersuchung gegen Bottas & Sainz

Kurze Zeit nach der Untersuchung gegen Verstappen wurde auf demselben Weg auch eine Untersuchung gegen Carlos Sainz angekündigt, gefolgt von Valtteri Bottas. Ihnen wird ein ähnliches Verschulden zur Last gelegt. Nämlich das Ignorieren einer einfachen gelben Flagge - im Gegensatz Double-Yellows bei Verstappen. Die Anhörung von Carlos Sainz findet am Sonntag um 13:30 Uhr Ortszeit statt (11:30 Uhr MEZ), Valtteri Bottas muss 15 Minuten später zu den Stewards.