Valtteri Bottas zeigt in den jüngsten Qualifyings der Formel 1 groß auf. In Mexiko sicherte sich der Finne sensationell die Pole Position, in Brasilien fehlte zwar eine halbe Sekunde auf Lewis Hamilton, allerdings hatte der Brite dort auch einen brandneuen Mercedes-Motor erhalten. In Katar schien es für Bottas nicht nur deshalb besser werden zu können - insbesondere am Trainingsfreitag war der Finne der klar schnellere Mercedes-Pilot. Nach der Bestzeit im zweiten Training sicherte sich Bottas zudem auch in der Generalprobe FP3 am Samstag noch die schnellste Zeit.

Dann kam da Qualifying. Und plötzlich war nichts mehr möglich. Mit riesigen sechseinhalb Zehnteln Rückstand auf Hamilton reihte sich Bottas auf dem dritten Platz, auch noch hinter Max Verstappen ein. "Bis zum Qualifying war es ein echt gutes Wochenende. Ich fühlte mich im Auto wohl und stark. Aber ich weiß nicht, was da über Nacht passiert ist. Ich konnte es schon im dritten Training spüren", grübelt Bottas. "Ich war noch der Schnellste, aber ich musste dafür sehr pushen."

Formel 1 Katar: Bottas zündet Reifen nicht an

Im Qualifying war selbst das längst nicht mehr möglich. An den am Abend deutlich niedrigeren Temperaturen soll das nicht gelegen haben, so der Finne. "Das hat das Auto nicht so beeinflusst, aber ich hatte zu kämpfen, die Reifen für den Start der Runde bereit zu haben. Die meisten Runden hatte ich mit zu wenig Heck in den ersten zwei Kurven zu kämpfen. Da hatte ich nicht mehr dasselbe Vertrauen wie das restliche Wochenende. Das war etwas seltsam", schildert Bottas.

Der letzte Versuch des Finnen im Q3 schien zumindest ein wenig Besserung zu bringen. Doch dann übertrieb es der WM-Dritte. "Ich dachte, ich würde mich so um eine halbe bis eine Zehntel verbessern, aber in Kurve 15 musste ich dafür etwas riskieren. Dabei bin ich etwas zu weit rausgekommen und habe das Momentum verloren", schildert Bottas.

Bottas fordert Klärung: Auto für Rennen okay?

Doch war das nur eine Randnotiz neben den plötzlich gröberen Problemen. "Ich habe so hart gepusht, wie ich konnte. Aber ich hatte heute keine Chance, in die Top-2 zu kommen, was echt seltsam ist, denn ich war die ganzen Trainings sehr schnell. Das müssen wir ansehen", fordert Bottas - auch schon mit Blick auf das Rennen am Sonntag. "Lewis war sehr schnell heute, gut ihn auf Pole zu sehen. Aber wir müssen jetzt herausfinden, dass für morgen mit dem Auto alles stimmt", mahnt der Finne.

Findet Mercedes sowohl den Grund als auch eine Lösung, sieht sich Bottas für den ersten Grand Prix in Katar gut gerüstet. "Bei der Rennpace sind wir eng zusammen mit Red Bull. Und es ist gut, da vorne zwei gegen einen zu sein", sagt Bottas. Sergio Perez im zweiten Red Bull war bereits als Elfter vorzeitig im Q2 ausgeschieden.

Bottas macht Kampfansage: Am Start nichts zu verlieren

Gleich am Start wittert Bottas eine gute Gelegenheit. "Ich persönlich habe ja nicht viel zu verlieren", droht der Finne geradezu. "Ich hoffe, dass Lewis und ich auf der sauberen Seite der Startaufstellung guten Grip haben. Wir sind zu zweit gegen Max, hoffentlich könne wir da etwas ausrichten!"