Red Bull sinnt nach der Fabelvorstellung von Lewis Hamilton und Mercedes beim Formel-1-GP in Brasilien auf Revanche. In Katar soll der Konter kommen. Doch am Freitag läuft es bei den Bullen noch nicht ganz rund. Valtteri Bottas legt im zweiten Training vor. Bei Max Verstappen und Sergio Perez passt das Setup noch nicht ganz.

Rückstand auf Bottas in FP2

Dr. Helmut Marko erklärte nach dem Ende der Trainingssession gegenüber Motorsport-Magazin.com wo es noch hapert. "Wir hatten Probleme mit der Balance. Die Temperatur lag (in FP1) bei 42 Grad und dann ging sie unter 30. Da müssen wir noch die richtige Abstimmung finden", so Marko. Dem pflichtete auch Sergio Perez bei: "Ich war noch nicht ganz glücklich mit der Balance", sagte der WM-Vierte.

Im ersten Training, das kurz nach Mittag ausgefahren wurde, war Max Verstappen noch mit Abstand der Schnellste und setzte sich vier Zehntel vor Gasly und Bottas durch. Doch da sowohl das Qualifying als auch das Rennen erst kurz nach Sonnenuntergang über die Bühne gehen, ist FP1 praktisch wertlos.

Im zweiten Training war es dann der Mercedes von Valtteri Bottas, der den Ton angab. Der Finne enteilte mit einer 1:23.148 Verstappen um dreieinhalb Zehntel. Dazwischen positionierte sich sogar Pierre Gasly. Verstappens Titelrivale Lewis Hamilton blieb allerdings einige Hundertstel hinter dem Niederländer.

Reifentemperatur passt nicht

"Wir hatten im ersten Training ein super Auto. Im zweiten hatten wir aber Probleme mit der Reifentemperatur und dem Grip", erklärte der Red-Bull-Motorsportchef. Ob man die Reifen nicht auf Temperatur brachte oder sie zum Überhitzen neigten, wollte er aber nicht mitteilen. Die Fahrer machten den Soft-Reifen als größte Schwachstelle aus. "Von dem Medium auf den Soft war es ziemlich eine Umstellung, deshalb war es auf dem Soft nicht überragend", sagte Max Verstappen.

Sergio Perez meinte: "Vor allem auf den weichen Reifen müssen wir uns das nochmal ansehen. Hoffentlich finden wir da eine Lösung." Marko ist überzeugt davon, dass Red Bull die Setupprobleme in den Griff bekommen kann. Man glaube zu wissen, in welche Richtung man den Boliden entwickeln müsse, behauptete Marko.

Marko prophezeit: Näher an Mercedes dran

Nachdem Mercedes in Brasilien das deutlich schneller Paket liefern konnte, erwartet Marko beim Katar-GP wieder einen deutlich engeren Wettkampf. "Bottas hat ein paar schnelle Runden gedreht, aber das war mit voller Power. Long Run war auch gut. Aber es schaut hier wieder normaler aus", analysierte der Österreicher.

Die Pole Position könnte in Katar besonders bedeutend sein. Denn kurvige und schnelle Streckencharakteristik des Losail International Circuit lässt Überholmanöver schwierig erscheinen - trotz 1-Kilometer-Geraden. Max Verstappen ist noch nicht ganz überzeugt davon, ob er an diesem Wochenende um die Pole und den Sieg mitfahren kann. "Es ist noch zu früh das zu sagen. Wir werden morgen sehen. Es sind noch viele Dinge, die wir uns ansehen müssen", so der WM-Führende.

Viel Zeit bleibt dafür jedenfalls nicht. Denn da FP3 wieder in der Nachmittagshitze über die Bühne geht, können dort nur bedingt Daten gesammelt werden. Perez meinte: "Die nächste repräsentative Session ist schon das Qualifying. Wir müssen bis dahin das bestmögliche rausholen."