Haas war in der Formel-1-Saison 2021 von Anfang an praktisch abgeschrieben. Ohne Entwicklung schickte man den VF-21 mit den beiden Rookies Nikita Mazepin und Mick Schumacher auf die Strecke - mit erwartbar schlechten Resultaten. Doch während wir uns dem Ende des Jahres nähern, scheint der Abstand nach vorne plötzlich zu schmelzen. Mazepin erhofft sich für Katar, dass das Wetter dem Hinterbänkler-Team in die Hände spielt.

Mazepin hofft: Drei Zehntel auf Williams

Mit einem Blick auf die ersten beiden Grands Prix dieses Tripleheaders stellte Mazepin fest: "Es ist definitiv die Realität, dass wir zuletzt näher an Williams dran waren." Bei beiden Grands Prix auf dem amerikanischen Kontinent hatten sich Chancen für den Rennstall von Teamboss Günther Steiner ergeben.

"Letzte Woche in Brasilien hätten wir es fast geschafft, Latifi hinter uns zu halten, behauptete der Russe. Erst gegen Rennende fehlte ihm die Pace und er verlor 40 Sekunden auf Latifi. Die Chance seines Teamkollegen Mick Schumacher verpuffte, nachdem er sich in Kurve 1 seinen Frontflügel abgefahren hatte. "In Mexiko wäre uns das gelungen, aber ein langsamer Boxenstopp erlaubte es uns nicht", führte er weiter aus.

In Katar könnte sich dieser "Lauf" von Haas weitergehen. Denn im bisherigen Saisonverlauf hatte der Williams FW43B von George Russell und Nicholas Latifi immer wieder Probleme bei starkem Wind. Der ungeschützt in der Wüste von Katar liegende Losail International Circuit ist prädestiniert für eine starke Windentwicklung, der auch häufig für viel Sand auf der Fahrbahn sorgt.

"Das war genau mein Gedanke, als ich heute den Track Walk absolviert habe", hofft Mazepin. Einen Sieg über Williams erwartet er aber nicht. "Wenn wir auf drei oder vier Zehntel an ihnen dran sein können, wäre das eine gute Leistung für einen Wagen, der in diesem Jahr nie entwickelt wurde", sagte der WM-Letzte.

Rennerfahrung in Katar

Nikita Mazepin ist einer von nur zwei Fahrern im Feld, der jemals ein Rennen auf dem 5,38-Kilometer langen Wüstenkurs absolviert hat. Mazepin fuhr in der MRF Challenge, einer Einsteiger-Formelserie, 2014 sein allererstes Formel-Rennen überhaupt im Emirat. Vorteil sieht er darin keinen. "Es ist sieben Jahre her, dass ich hier gefahren bin. Deshalb weiß ich nicht mehr viel von der Strecke. Ich kann mich nur erinnern, dass ich hier die sandigste Session hatte, die ich jemals in einem Formel-1-Auto erlebt habe."