Am Ende der Formel-1-Saison 2021 wird erstmals einAward an den Fahrer mit den meisten Überholmanövern vergeben. Der sportliche Wert dieser Auszeichnung war von Anfang an fragwürdig. Fernando Alonso ist mit 114 Manövern derzeit vor Sebastian Vettel der Spitzenreiter in dieser Wertung. Er zieht daraus folgenden Schluss: Alpine liefert am Samstag einfach nicht gut genug ab.

Alpine schwächelt auf eine Runde

Bei der Pressekonferenz vor dem ersten Großen Preis von Katar, meinte der Andalusier: "Ich würde lieber ein bisschen weiter vorne starten dann müsste ich nicht viel Überholen." Tatsächlich sind in dieser Saison die Qualifying-Resultate des Comeback-Mannes deutlich schlechter als die Leistungen im Rennen.

Im Durchschnitt belegte Alonso im Qualifying Platz 11,33. Im Rennen hingegen landet er im Mittelwert zwei Plätze weiter vorne, nämlich auf Position 9,24. Allerdings ist das kein Problem, das nur den Altmeister quält. Auch sein Teamkollege Esteban Ocon verfügt über eine ähnliche Statistik. Im Qualifying kommt er auf den exakt identischen Wert wie Alonso (11,33), im Rennen fährt er auf eine Durchschnittsposition von 9,75.

"Es schaut so aus, als ob wir am Rennsonntag etwas konkurrenzfähiger sind, als am Samstag. ", stellte Alonso deshalb fest. "Das war eine generelle Erkenntnis in diesem Jahr, wir haben auf einer Runde mehr Probleme als mit der Rennpace."

Alpine vs. Pierre Gasly in Brasilien, Foto: LAT Images
Alpine vs. Pierre Gasly in Brasilien, Foto: LAT Images

Bei der direkten Konkurrenz sieht das etwas anders aus. Pierre Gasly, der mit seinen Leistungen den Großteil der AlphaTauri-Punkte in dieser Saison eingefahren hat, qualifiziert sich im Qualifying durchschnittlich eine Position besser als anschließend im Grand Prix.

Alonso: Was für einen Preis gibt es?

Dass Fernando Alonso durch diese Eigenheit des A521 immerhin noch den Overtake-"Titel" einfahren kann, nimmt er mit Humor. "Ich muss etwas mehr Informationen darüber einsammeln, was für einen Preis es am Ende des Jahres dafür gibt. Je nachdem werde ich in den letzten drei Rennen ein bisschen mehr pushen", scherzte Alonso.

Etwas zusätzliche Pace würde Alpine in den letzten drei Grands Prix der Saison im Kampf um die finanziell lukrative fünfte Position in der Team-Weltmeisterschaft tatsächlich gut tun. Während AlphaTauri vor allem dank Gasly an den letzten vier Rennwochenenden 28 Punkte eingesammelt hatte, schrieb Alpine nur neun Zähler an. "Seit Austin hatten wir etwas Probleme mit der Rennpace aber vor allem haperte es im Qualifying", gibt Alonso zu.

Alpine-Schwächephase in Amerika

"In Mexiko und Austin erwischten wir schlechte Rennwochenenden, Brasilien war schon wieder in Ordnung", sagte er weiter. Beim letzten Grand Prix gelang es ihm und Ocon AlphaTauri das Leben schwer zu machen. Während Tsunoda bereits früh nach einer Kollision chancenlos weit zurückfiel, orientiert man die Strategie an Gasly.

Der Franzose setzte sich zwar letzten Endes durch und wurde Siebter. Doch mit Alonso und Ocon auf P8 und P9 erwirtschaftete das britisch-französische Team ein Nullsummenspiel. Beide Mannschaften liegen derzeit bei exakt 112 Punkten. Dank dem Sieg beim Ungarn-GP hat Alpine die Nase vorne.