Erfolgreiche Schadensbegrenzung für McLaren nach schwachen Trainings und einer Motorenstrafe gegen Lando Norris beim Großen Preis von Mexiko 2021 der Formel 1. Im Qualifying erreichten beide McLaren-Piloten trotz des zuvor durchwachsenen Freitags das finale Q3, dort leistete der ohnehin bestrafte Norris wertvolle Schützenhilfe für Daniel Ricciardo. Dank Windschattens seines Teamkollegen drängelte sich der Australier zwischen den in Mexiko höher gehandelten Rivalen um WM-Rang drei, Ferrari.

"Gestern waren wir noch hinterher und es sah so aus, als ob Ferrari uns klar einen Schritt voraus wäre", erinnert Ricciardo an die bessere Performance der Roten zum Einstand in Mexiko und seine eigenen Getriebeprobleme. "Sie heute jetzt zu splitten und so nah heranzukommen, sie sogar beide zu schlagen, ist kein schlechter Tag", ergänzt Ricciardo. Am Ende landete der McLaren-Pilot als Siebter nur 0,002 Sekunden hinter Carlos Sainz und etwas weniger als eine Zehntel vor Charles Leclerc. "Das haben wir seit gestern einen guten Fortschritt erzielt", freut sich Ricciardo.

McLaren-Teamplay in Mexiko: Norris-Windschatten für Ricciardo

Den vielleicht entscheidenden Unterschied machte dabei Norris. Auf beiden Versuchen im Q3 spendierte der Brite seinem Teamkollegen einen vortrefflichen Windschatten. So erzielte Ricciardo auch im zweiten Versuch die absolute Bestzeit im ersten Sektor - schneller also als selbst Red Bull und Mercedes in deren ersten Runs zuvor. Norris selbst landete ohne nennenswerte Rundenzeit auf dem zehnten Rang. Weil der Brite ohnehin an das Ende der Startaufstellung versetzt wird, war sein Resultat nahezu irrelevant. Einzig Yuki Tsunoda - ebenfalls strafversetzt - hätte sich Norris schnappen müssen, um sich die Pole der in Mexiko gleich vier ans Ende versetzten Fahrer (auch Ocon und Stroll) zu sichern.

Die Mission Norris' stand daher schon von vornherein fest. "Heute ging es da nur um Teamwork", sagt Teamchef Andreas Seidl. "Wir sind mit einem klaren Plan in das Qualifying gegangen und ich bin zufrieden, wie das Team das zusammen mit den Fahrer umgesetzt hat. Das Ziel war, Daniel so weit wie möglich nach vorne zu bekommen - mit Hilfe von Lando. So haben wir heute alles erreicht, was möglich war. Ein kleiner Verbremser von Daniel hat vielleicht noch eine Position gekostet, aber insgesamt bin ich zufrieden mit dem Resultat. Danke an Lando, dass er ausgeholfen hat."

Formel 1 Mexiko: McLaren will Schadenbegrenzung gegen Ferrari

Im Rennen geht es für den Briten nun nur noch um Schadensbegrenzung. "Punkte sind aber das Ziel", sagt Norris. "Ob es klappt, weiß ich nicht." Noch mehr rechnet sich der Youngster allerdings nicht aus. "Bis ich bei Daniel bin, sind die Ferrari sicherlich schon zu weit weg", fürchtet Norris. Allzu leicht werde die Aufholjagd nämlich sicherlich nicht. "Ich habe ein paar Autos vor mir, die langsamer sind und die wir leichter überholen sollten. Aber dann geht es darum, wie gut wir gegen die Alpine und Aston Martin fahren können", sagt Norris.

Ricciardo sieht sich im Rennen ebenfalls vor einer harten Prüfung. "Das wird morgen für uns beide spannend", sagt der Australier. "Ich habe gestern im Training keinen Race-Run bekommen", erinnert Ricciardo. "Also gibt es ein paar Unbekannte. Aber wir wissen schon, was uns erwarten wird." Den Grundstein legen will der 'Honigdachs' gleich am Start. "Der macht hier Spaß, es ist so ein langer Run bis Kurve eins - und die Starts waren bei uns dieses Jahr gut. Hie wollen wir wieder ein paar Autos kassieren. Und dann heißt es für 60, 70 Runden: Ellbogen raus!"