Max Verstappen und Red Bull schlagen im zweiten Training der Formel 1 in Mexiko zurück. Und zwar deutlich - fast eine halbe Sekunde betrug am Ende des Trainings ihr Vorsprung auf die Mercedes von Valtteri Bottas und Lewis Hamilton. Sebastian Vettel war mit einem weiteren Top-10-Platz erneut stark unterwegs.

Die Platzierungen: Die Qualifying-Simulationen von Verstappen und Hamilton fanden zur gleichen Zeit, 30 Minuten vor Schluss, und sogar hintereinander statt. Verstappen entschied den Schlagabtausch anders als am Vormittag deutlich für sich. Seine 1:17,301 war für Mercedes zu viel. Valtteri Bottas versuchte mehrere Runden, kam aber nur bis auf 0,424 Sekunden heran. Hamiltons beste Runde war seine erste, mit 0,509 Sekunden holte er P3.

Das unterstreicht Red Bulls Mutmaßungen, Mercedes habe für die Vormittags-Bestzeit erneut lediglich den Motor stärker aufgedreht. Allerdings konnte Sergio Perez das Mercedes-Duo nicht angreifen, trotz späterer Runde bei besseren Streckenbedingungen blieb er mit 0,570 Sekunden auf dem vierten Platz.

Carlos Sainz als bester Mittelfeld-Pilot hatte schon über eine Sekunde Rückstand. Ferrari und AlphaTauri lieferten sich ein enges Match, Pierre Gasly folgte nur ein Zehntel dahinter. Charles Leclerc holte P7, Yuki Tsunoda P8. Sebastian Vettels solider Freitag endete in Schlagdistanz zur Mittelfeld-Spitze mit P9, Fernando Alonso komplettierte die Top-10.

Wieder fehlte McLaren in den Top-10: Lando Norris fuhr antizyklisch früh eine schnelle Soft-Runde, es reichte nur für P12. Mick Schumacher schaffte es zwar auf P16 - aber von den vier Fahrern hinter ihm fuhr nur Nikita Mazepin eine Qualifying-Simulation auf dem Soft-Reifen.

Die Zwischenfälle: In den ersten Minuten sorgten die alle gleichzeitig aus der Box fahrenden Fahrer erst einmal für einen großen Stau im Foro Sol. Den überstanden alle aber - immerhin ist es die Aufwärmrunde im 2. Freien Training - ohne große Dramen. Mehrere Autos kürzten durch die Auslaufzone ab. Hamilton stritt sich danach zwei Runden lang mit Kimi Räikkönen um den Platz in der Schlange. Dann verteilte sich das Feld.

Auf den ersten Runden wollte Mercedes eigentlich Hard-Reifen für spätere Longruns vorbereiten, aber sowohl Hamilton als auch Bottas beschädigten sich die Vorderreifen mit kapitalen Verbremsern in der ersten Kurve. Damit mussten sie in den Rennvorbereitungen am Trainingsende leben. George Russell meldete nach den ersten 15 Minuten Probleme mit dem Getriebe, und rollte im fünften Gang vorsichtig zurück in die Garage. Kurz darauf tauchte er in Zivilkleidung am Kommandostand auf, sein Training war ohne repräsentative Zeit vorbei.

Auch Daniel Ricciardos McLaren musste noch vor Halbzeit aufgrund eines vermuteten Getriebeproblems in der Box aufgebockt werden. Nikita Mazepin fing während den Qualifying-Simulationen im schnellen Mittelsektor einen großen Quersteher nur knapp ab, fuhr aber dann in Kurve 8 durch die Auslaufzone und nicht korrekt zurück auf die Strecke, eine Untersuchung (und voraussichtlich eine Verwarnung) war die Folge. Nicholas Latifi verhinderte schließlich kurz vor Schluss nach einem Verbremser nur knapp einen Kontakt mit der Wand nach der Stadion-Ausfahrt.

Das Wetter: Am Nachmittag stiegen bei leichter Bewölkung die Lufttemperatur auf 21 und die Streckentemperatur auf 43 Grad. Mangels umfangreichem Fahrbetrieb mit Rahmenserien war der Asphalt noch immer staubig, und der Grip nach wie vor verhältnismäßig niedrig.