Endspurt für Mick Schumacher in seiner ersten Saison als Formel-1-Fahrer. Mit dem Großen Preis von Mexiko steht am kommenden Wochenende bereits das fünftletzte Rennen der F1-Saison 2021 auf dem Programm. "Das Jahr ging jetzt echt schnell vorbei. Das ist fast schon erschreckend. Es fühlt sich an, als ob wir letzte Woche angefangen hätten", sagt der Haas-Pilot am Donnerstag vor dem Rennen in Mexiko.

Besondere Schwerpunkte hat sich Schumacher für den Schlussspurt nicht gesetzt - weiterhin gilt die Devise, schlicht in jeder Situation so viel zu lernen wie möglich, um 2022 mit hoffentlich konkurrenzfähigerem Material bereit zu sein. Mit dem VF-21 verfügt Schumacher 2021 über das klar langsamste Auto im Grid, dennoch gelang es dem Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher gerade zuletzt vereinzelte Ausrufezeichen zu setzen, allen voran der jüngste Q2-Einzug in Istanbul.

Formel 1 Mexiko: Schumacher kennt die Strecke nicht

Nur Glück wegen der widrigen Bedingungen sei das nicht gewesen, erklärte Schumacher beim folgenden Rennwochenende in Austin. Er und Haas hätten sich das Ergebnis erarbeitet. Spätestens seitdem macht sich Schumacher nun regulär Hoffnungen, mehr zu erreichen als im Qualifying nur Teamkollege Nikita Mazepin zu schlagen. So auch in Mexiko.

Dabei kennt Schumacher das Autodromo Hermanos Rodriguez nicht einmal. Nachwuchsserien gastierten nie im Rahmen des Mexiko-GP, somit beschränkt sich Schumachers einzige Kenntnis der Strecke auf eine Trockenübung im Simulator. Doch die lief gut. "Mexiko lag mir im Simulator gut, hoffentlich ist das in echt auch so", sagt der 22-Jährige.

Mick Schumacher lässt dünne Höhenluft kalt: Kein Unterschied

In der Realität muss Schumacher sich allerdings in jedem Fall an die völlig anderen Umgebungsbedingungen als gewohnt anpassen. Mexiko-City liegt mehr als 2.200 Meter über dem Meeresspiegel - somit ist die Luft deutlich dünner als auf den meisten anderen Strecken. Das erschwert nicht nur dem Menschen das Atmen, sondern reduziert auch die Leistung der Power Unit und den Anpressdruck der Boliden.

Ein besonderes Training habe er nicht absolviert, so Schumacher über ersteren Aspekt. "Aber es gibt auf jeden Fall das Wissen, dass sich das Auto anders anfühlen und verhalten wird. Das ist das einzige, woran ich mich gewöhnen muss", ergänzt Schumacher. Er selbst würde die dünnere Luft hingegen kaum bemerken.

Höhenlage in Mexiko: Vorteil oder Nachteil für Haas?

Eine Prognose, ob der geringere Umgebungsdruck seinem Paket besser entgegenkommen könnte, traut sich Schumacher vor dem ersten Training noch nicht zu. "Das ist schwierig zu sagen", sagt Schumacher auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Die anderen Teams können wahrscheinlich noch mehr Downforce draufpacken als wir", fürchtet der Deutsche.

Traditionell fahren die F1-Teams in Mexiko trotz der langen Start-Ziel-Gerade nahezu mit Monaco-Paketen, um den durch die Höhe verlorenen Anpressdruck so gut es geht zu kompensieren. Teamchef Günther Steiner wird deutlicher. Vorteile aus diesen ungewöhnlichen Umständen könne Haas nicht ziehen. "Nein. Kurze Antwort. Aber nein, das Auto ist noch immer das gleiche", erklärt der Südtiroler. "Es wird herausfordernd mit der Kühlung und so, aber konkurrenzfähiger? Nein."

Mick Schumacher setzt auf höhere Fehlerquote der Konkurrenz

"Wir müssen einfach mit dem arbeiten, was wir haben und das Beste daraus machen", ergänzt Schumacher. "Schauen wir, ob uns das zugutekommt oder nicht." Eine Q2-Chance wittert der Deutsche allerdings erneut. "In Austin hatten wie schon eine Chance gehabt, wieder im Q2 zu sein", sagt Schumacher.

Was diesmal helfen soll? Ebenfalls der geringere Anpressdruck der Formel-1-Autos in Mexiko. Der sorgt für nervösere Boliden als üblich. Schumacher setzt auf eine höhere Fehlerquote bei der Konkurrenz - und will Kapital daraus schlagen. "Diese Strecke ist prädestiniert dafür, dass viele Leute Fehler machen", sagt Schumacher. "Wenn wir weniger machen können wir vielleicht gut dabei sein und wieder in das Q2 kommen. Die Hoffnungen sind da. Aber im Endeffekt müssen wir realistisch sein und die Freien Trainings abwarten."

Das erste Training startet am Freitagabend mitteleuropäischer Zeit um 18:30 Uhr. Motorsport-Magazin.com tickert live.