Nachdem sich die Gerüchte um einen Eigentümerwechsel beim Formel-1-Team Sauber, der Mannschaft hinter Alfa Romeo, seit dem Sommer immer weiter verdichtet hatten, scheint der Deal nun nach Verhandlungen doch vom Tisch. Am Rande des Türkei-GPs hatte sich die Theorie einer Übernahme durch den US-Motorsport-Manager und Ex-F1-Piloten Michael Andretti zuletzt konkretisiert.

Ein Meeting am Rande des US-GPs solle stattfinden, hieß es erst. Manche im Fahrerlager sprachen plötzlich von beschlossener Sache, und IndyCar-Senkrechtstarter Colton Herta wurde ins Cockpit geschrieben. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge materialisiert sich der Verkauf nun aber nicht. Es scheitert offenbar am hohen Kaufpreis.

Alfa-Sauber und Andretti: Kein Deal um Formel-1-Team

Schon Ende letzter Woche berichtete 'Auto Motor und Sport', dass die Verhandlungen sich in die falsche Richtung entwickeln würden. Grund: Zu viel Geld ist im Spiel. Es wird von einem Kaufpreis von nicht weniger als 350 Millionen Euro gesprochen. Zu denen soll aber noch eine Bankgarantie von 250 Millionen gekommen sein, die den Betrieb für die nächsten fünf sichern hätte sollen.

Andrettis Interesse war zwar ernst gemeint, und auch sein Traum von einem US-Amerikaner in einem F1-Cockpit real, aber der finale Preis war wohl zu viel für ihn und für seine Geldgeber. 'Racefans' und 'The Race' berichten nun übereinstimmend, der Deal sei endgültig hinfällig. Zum Vergleich: Williams wurde im Vorjahr beim Verkauf mit 152 Millionen beziffert. Allerdings sei anzumerken: Sauber hat eine große Motorsport-Infrastruktur mit eigenem Windkanal.

Sauber bleibt so voraussichtlich in der Hand der schwedischen Eigentümer, die 2016 als Longbow Finance das Team übernahmen. Wie es für Andrettis Traum vom eigenen Formel-1-Team weitergeht, bleibt offen. Der Amerikaner soll im Sommer auch bei Haas Interessen sondiert haben, wurde aber zurückgewiesen.

Die Entscheidung über den Teamkollegen des bereits fix verpflichteten Valtteri Bottas dauert indessen weiter an. Andrettis US-Junior Herta war ohnehin mangels Superlizenz keine realistische Option. Die Kandidatenliste dürfte noch immer F2-Pilot und Alpine-Junior Guanyu Zhou anführen, der mehrere Millionen Sponsor-Mitgift bieten soll. Hinter Noch-Pilot Antonio Giovinazzi steht ein Fragezeichen. Außenseiterchancen werden Saubers eigenem Junioren Theo Pourchaire eingeräumt.