Eine Woche nach ersten Sieg in der Formel-1-Saison 2021 fällt Valtteri Bottas wieder in alte Muster zurück. Beim Großen Preis der USA bleibt der Mercedes-Pilot nach einer Motorstrafe im Verkehr stecken und kann sich nur mühsam auf Rang 6 arbeiten. Bottas und sein Team widersprechen allerdings: Mit mehr habe man in Austin nicht rechnen können.

Keine Punkte liegengelassen

"Es war nicht einfach, mich durch das Feld zu kämpfen. Angesichts der Strafe und meines Startplatzes bin ich nicht sicher, was wir noch mehr hätten tun können", sagte Bottas nach dem Ende des Rennens. Auch sein Teamboss Toto Wolff kreidete dem Türkei-Sieger die sechste Position nicht an. "Valtteri hat keine Punkte liegenlassen, es war klar, dass es von seiner Startposition schwer werden würde."

Der Vergleich mit der Aufholjagd seines Teamkollegen vor zwei Wochen lässt aber einen anderen Schluss zu. Bottas konnte sich im Laufe der 56 Rennrunden um gerade einmal drei Plätze verbessern. Lewis Hamilton zeigte hingegen in Istanbul von Startplatz 11 kommend wie es besser geht und wurde am Ende noch Fünfter, nur aufgrund eines zu späten Boxenstopps verlor der WM-Aspirant die Chance auf eine bessere Platzierung.

In diese Bereiche konnte Bottas in den USA gar nicht erst vordringen. Bereits am Start lief das Rennen des Finnen in die falsche Richtung. In T1 geriet er neben die Strecke. Die Stewards entschieden, dass er sich durch seinen Ausritt am Start einen illegalen Vorteil gegen Pierre Gasly erarbeitet habe und Bottas musste dem Franzosen seine Position überlassen.

AlphaTauris bremsen Bottas

Anschließend bot sich im ersten Stint ein ähnliches Bild wie schon beim GP von Russland, als Bottas ebenfalls nach einer Startplatz-Strafe im Verkehr festhing. Hinter den AlphaTauris verlor er viel Zeit, der Motorvorteil reichte allerdings nicht aus, um an dem Duo vorbeizugehen. "Valtteri hatte Schwierigkeiten beim Überholen und kam deshalb nicht so gut durch das Feld nach vorne", stellte Wolff fest.

"Im ersten Stint steckt ich hinter einem AlphaTauri fest, was mich viel Zeit gekostet hat", erklärte er. "Sobald ich hinter einem langsameren Auto war, reichte der Pace-Unterschied nicht aus, um einfach zu überholen", beschwerte sich Bottas. Überraschend sei dieser Umstand allerdings nicht gewesen. "Aufgrund der Temperaturen und der Streckencharakteristik wussten wir schon vorher, dass es so kommen würde", so der zehnfache GP-Sieger.

Es dauerte über 18 Runden, ehe er sich die beiden Fahrer des Red-Bull-Nachwuchsteams vom Hals schaffen konnte. Gasly rollte im 13. Umlauf nach einem Defekt aus. Gegen Tsunoda ging man bei Mercedes auf einen Overcut und der ging auf. "Wir konnten durch die längeren Stints ein paar Positionen gutmachen", freute sich Wolff. Mithilfe des Reifendeltas reichte die Pace des W12 in der Folge aus, um sich am Ende der langen Gerade an Tsunoda vorbeizubremsen.

Durch einen weiteren später angesetzten Boxenstopp manövrierte sich Bottas dann auch an Norris vorbei. Mit einem Reifenvorteil gelang ihm nach einem längeren Kampf auf der vorletzten Runde schließlich auch noch das zweite Überholmanöver des Rennens gegen Carlos Sainz, was ihm schließlich P6 bescherte.