Wieder einmal trennten Mick Schumacher und Nikita Mazepin Welten - am Freitag bei der Formel 1 in den USA war die Lücke tatsächlich gigantisch. Über drei Sekunden fehlten Mazepin am Vormittag, und am Nachmittag war es noch immer eine Sekunde, die er auf seinen Haas-Teamkollegen verlor. Schumacher hingegen schlug beide Williams und holte am Nachmittag P17.

Allerdings ist das Haas-Bild etwas verzerrt. Schumacher kollidierte am Vormittag mit dem Red Bull von Sergio Perez. Mazepin leistete sich erst einen Dreher, und kam am Nachmittag dann erst Sebastian Vettel, dann Lance Stroll in die Quere. So beschwört er, noch einiges an Zeit zu haben. Wenngleich sein Teamkollege beim Thema erneutes Q2-Wunder eher zweifelt.

Schumacher crasht im 1. Training mit Perez

Die Kollision mit Perez blieb für Schumacher am Vormittag aber ohne Folgen. Kurz vor Schluss waren die beiden in der engen Linkskurve am Ende der langen Geraden übereinander gestolpert - Schumacher war zwar auf einer schnellen Runde, aber ohne DRS unterwegs gewesen. Perez kam mit DRS und einem unerwartet hohen Überschuss angeflogen, dachte daher ans Ausbremsen, und fuhr dem Haas in die Seite.

Zwar bezeichnete der Mexikaner seinen Unfallgegner am Funk erst als Idiot, aber nach sorgsamer Analyse bei den Stewards gingen die beiden in der Mittagspause im Guten auseinander. Beide Fahrer stimmten zu, dass niemand überwiegend am Zwischenfall Schuld sei, und die Stewards griffen nicht weiter ein.

Mazepin dreht sich, flucht auf Verkehr & Helm

Ohne nennenswerte Schäden lief es für Schumacher im zweiten Training dann passabel, er konnte am Ende mit Rang 17 sogar beide Williams hinter sich lassen. "Wenn wir Glück haben, sind wir weiter vorne als normal", ist Schumacher danach aber im Hinblick aufs Qualifying vorsichtig. Eine weitere Q2-Teilnahme wäre großartig, aber: "Die Mercedes-Power-Unit ist sehr stark hier und wir erwarten, dass Williams sehr schnell sein wird."

Er kündigt noch einmal Setup-Änderungen an. Deutlich langsamer war Teamkollege Nikita Mazepin, der sich allerdings auf seinen Qualifying-Runs in FP2 gleich zweimal im Verkehr wiederfand. Seinen ersten Anlauf brach er ab, als er zu einem langsameren Sebastian Vettel aufschloss. Auf seinem zweiten fuhr ihm ein aus der Box kommender Lance Stroll fast in die Seite, Mazepin musste ausweichen.

Nikita Mazepin erlebte zwei schwierige USA-Trainings, Foto: LAT Images
Nikita Mazepin erlebte zwei schwierige USA-Trainings, Foto: LAT Images

"Ich konnte nur auf der dritten Runde pushen", ärgert sich Mazepin danach. Bei dem hier hohen Reifenverschleiß gaben die weichen Reifen da nicht mehr viel her. "Ich hatte heute gute Sektoren, aber leider nie eine ganze Runde." Dann hatte er ein Problem mit seinem Visier - Luft drückte sich herein, das Auge war noch nach dem Training rot. Außerdem legte er in der vorletzten Kurve noch einen Dreher aufs Parkett.

Teamchef Günther Steiner lässt sich aber von nichts aus der Ruhe bringen: "Auf der Strecke war es ein solider Tag - nichts Unerwartetes von den beiden Trainings, alles Standard. Wir stehen, wo wir stehen." Realistisch dürfte morgen wieder das Ende des Feldes winken.