Mercedes hat im 1. Freien Training der Formel 1 in den USA ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. Valtteri Bottas fuhr in Austin die erste Bestzeit des Wochenendes. Der Mercedes-Pilot ließ Teamkollege Lewis Hamilton knapp hinter sich. Hinter dem Weltmeister reihte sich Herausforderer Max Verstappen sein. Der Red-Bull-Pilot verlor fast eine Sekunde auf das Spitzenduo. Sebastian Vettel beendete das FP1 als 14. Mick Schumacher wurde 19.

Das Ergebnis: Auf dem Soft-Reifen brauchte Bottas nur einen Versuch, um mit 1:34.874 Minuten die schnellste Rundenzeit in den Asphalt des Circuit of The Americas zu brennen. Hamilton landete nach mehreren Anläufen eine halbe Zehntelsekunde hinter dem Finnen. Verstappen musste auf dem weichen Reifen ebenfalls mehrmals auf Zeitenjagd gehen. Mit neun Zehntelsekunden Rückstand lag er trotzdem klar zurück.

Im Verfolgerfeld setzte sich Ferrari gegen die Konkurrenz durch. Charles Leclerc und Carlos Sainz belegten mit rund anderthalb Sekunden Rückstand auf die Bestzeit die Positionen vier und fünf. Pierre Gasly hielt im AlphaTauri als Sechster den Anschluss. Sergio Perez musste sich mit Platz sieben begnügen. Der Mexikaner verlor seine schnellste Rundenzeit auf dem Soft-Reifen aufgrund eines Track-Limit-Verstoßes, weshalb er mit seiner Runde auf dem Hard-Compound in die Wertung einging.

Die Top-10 komplettierten Lando Norris und die beiden Alfa-Romeo Teamkollegen. Antonio Giovinazzi und Kimi Räikkönen setzten ihre persönlichen Bestzeiten ganz zum Schluss und wurden am Ende von lediglich zwei Tausendstelsekunden getrennt. Sebastian Vettel wurde hinter Teamkollege Lance Stroll 14, nachdem auch er seine schnellste Rundenzeit wegen Missachtung der Track Limits verloren hatte.

Die Zwischenfälle: Keine drei Minuten nach dem Start der Session gab es die erste rote Flagge. Fernando Alonso war in Kurve zwölf mit seinem Alpine ausgerollt und stand mitten in der Auslaufzone. Er hatte erst eine Runde absolviert, als der Motor begann unrund zu laufen und Flüssigkeit zu verlieren. Der Spanier stellte das Auto auf Anweisung des Teams ab.

Die Rennleitung schaltete schnell und unterbrach die Session, um die Bergung durchzuführen. Alonso griff später nach erfolgreicher Reparatur noch einmal ins Geschehen ein. Nach etwa zehn Minuten wurde die Strecke für die 19 verbliebenen Piloten wieder freigegeben. Kurz darauf sorgte Leclerc für den ersten Abflug des Wochenendes. Der Monegasse verlor in Kurve sechs das Heck und rutschte durchs Kiesbett. Der Ferrari-Pilot konnte sich aus eigener Kraft aus der Lage befreien und kehrte an die Box zurück.

Fernando Alonso sorgte früh für eine rote Flagge, Foto: LAT Images
Fernando Alonso sorgte früh für eine rote Flagge, Foto: LAT Images

Als die Zeitenjagd in voller Fahrt war, drehte sich Mazepin in Kurve 19. Der Russe und sein Haas überstanden den Highspeed-Abgang unbeschadet, doch einer seiner Soft-Reifensätze war danach hinüber. Gasly war einer der Leidtragenden, die aufgrund der gelben Flagge ihre Runde abbrechen mussten. Der Franzose war in diesem Moment die absolute Bestzeit im ersten Sektor gefahren.

In der Schlussphase ging es noch einmal wild zu. Perez kollidierte nach einem Missverständnis in Kurve zwölf mit Schumacher. Der Red-Bull-Pilot kam mit Überschuss angeflogen, doch der Rookie rechnete nicht mit einem Überholversuch. Am Scheitelpunkt kam es zum Kontakt, der für beide glimpflich ausging. Wenige Sekunden vor dem Ende leistete sich Räikkönen noch einen harmlosen Dreher im ersten Sektor.

Das Wetter: Austin zeigte sich bei der Rückkehr der Formel 1 nach zwei Jahren Pause von seiner besten Seite. Zum Start des FP1 um 11:30 Uhr Ortszeit herrschte in der Hauptstadt des US-Bundesstaates Texas strahlender Sonnenschein. Die Lufttemperatur betrug 26 Grad Celsius, der Asphalt wurde auf 31 Grad Celsius erwärmt.