Übt Lewis Hamilton etwa schon für seine achte Pressekonferenz als Formel-1-Weltmeister? In der großen FIA-PK zum USA-GP 2021 verspätete sich der amtierende Champion jedenfalls in derartiger Manier. Langwierige Feierlichkeiten und TV-Interviews steckten diesmal natürlich nicht dahinter, stattdessen präsentierte Hamilton eine ganz besondere Entschuldigung.

"Klasse, zurück zu sein", sagte der Mercedes-Pilot zur Rückkehr der F1 nach Austin nach einem Jahr Corona-Pause, als Hamilton es mit einigen Minuten Verspätung schließlich doch noch in seinen PK-Slot mit Charles Leclerc geschafft hatte. "Sorry, dass ich zu spät bin. Ich habe mich in meinem Raum eingesperrt! Ich bin nicht rausgekommen", erklärte Hamilton und amüsierte sich über sich selbst. "Kein Scherz!"

Lewis Hamilton: 'King of the CotA'

An allzu vielen Begegnungen im Fahrerlager soll die Verspätung also nicht gelegen habe - auch wenn Hamilton von "einigen Freunden" sehr herzlich empfangen worden sei, so der 'King of the CotA'. Mit fünf Siegen auf dem Circuit of the Americas ist Hamilton in Austin Rekordsieger. Von 2014 bis 2017 gewann der Brite sogar viermal in Folge. "Ein Ort großartiger Erinnerungen und eine schöne Stadt. Hier haben wir immer tolle Zuschauer und tolle Rennen", schwärmte Hamilton.

Austin ist Hamilton-Land, ist Mercedes-Land. Auch die letzte Ausgabe vor der Auszeit 2019 gewannen die Silberpfeile. Damals zwar mit Valtteri Bottas als Sieger, doch mit einem Lewis Hamilton, der sich mit Platz zwei beim selben Anlass zum sechsten Mal zum Weltmeister krönte. Eine Strecke, die wie gerufen kommt. Immerhin verlor Hamilton zuletzt in der Türkei die zuvor erst wieder von Max Verstappen eroberte WM-Führung gleich wieder. Sechs Punkte liegt der Titelverteidiger vor den letzten sechs Saisonläufen nun hinter dem Niederländer.

Hamilton will von Polster für Mexiko nichts wissen

Einen sechsten Sieg in Austin kann Hamilton noch aus einem anderen Grund gut gebrauchen: Das folgende Rennen finden in Mexiko statt - wie Mercedes in Austin präsentierte sich in den Vorjahren dort stets Red Bull stark aufgelegt. Selbst in den Jahren der Mercedes-Dominanz stellten die Bullen den Dauersiegern dort gerne einmal ein Bein. Ein kleines Punkte-Polster oder zumindest die WM-Führung im Gepäck könnte für Hamilton angesichts dieser Historie also kaum schaden.

Von derlei Gedankenspielen hält der Weltmeister allerdings wenig. "Es ist wichtig, jedes Rennen zu gewinnen", betonte Hamilton. "Irgendwie. Oder zumindest unsere Punkte zu maximieren. Das ist die nächsten sechs Rennen unser Ziel. Aber es wird unglaublich schwierig", sagte Hamilton. "Es wird Momente geben, in denen wir sie vielleicht bezwingen können und es mag Orte geben ... [nein], ich will gar nicht davon ausgehen, dass Mexiko [für Mercedes] nicht stark sein wird. Aber sie sind für gewöhnlich stark in Mexiko."

"Wichtig, jedes Rennen zu gewinnen"

Dennoch will Hamilton daran jetzt noch nicht denken. Um nur ein Rennen gehe es eben ohnehin nicht. Hamilton: "In diesen sechs Rennen kann viel passieren. Wir nehmen jedes Rennen für sich und geben alles, was wir haben!"