Motoren-Strafen werden in den letzten Rennen der Formel 1 2021 zum dominierenden Thema. Besonders im Hinblick auf Mercedes. Dort steht der WM-Führende Lewis Hamilton mit nur mehr zwei verfügbaren, gebrauchten Motoren wahrscheinlich vor einer Strafe.

Nur wann wird die genommen? Vor dem Türkei-GP nehmen die Theorien und Gerüchte im Fahrerlager wieder Fahrt auf. Nicht nur bei Hamilton, sondern auch bei den Mercedes-Kundenteams. So steht unter anderem auch Sebastian Vettel bei Aston Martin vor einer schwierigen Entscheidung.

Werden in der Türkei Mercedes-Motoren gewechselt?

"Momentan habe ich noch den zweiten und dritten Motor", versichert Hamilton am Donnerstag vor dem Türkei-GP und hält sich bezüglich Strafen bedeckt. "Ich sehe momentan nicht, dass wir noch einen nehmen. Aber das könnte sich ändern." Mercedes tänzelt seit Wochen um das Thema herum. Toto Wolff unterstrich mehrmals, wie gefährlich es denn sei, mit bereits abgenutzten Motoren Roulette zu spielen. Die beiden in Hamiltons Pool noch vorhandenen Motoren werden nicht jünger.

Sebastian Vettel fürchtet einen baldigen Motorwechsel, Foto: LAT Images
Sebastian Vettel fürchtet einen baldigen Motorwechsel, Foto: LAT Images

Eine Motorstrafe ist da besser als ein Doppel mit Schaden und Folgestrafe. Nur wann nehmen? Die Türkei rückte mit Gerüchten am Donnerstag wieder in den Fokus. Auch, weil unter den Mercedes-Kundenteams wohl noch einige Wechsel fällig sein werden. Sebastian Vettel, der wie Hamilton in Zandvoort im Training eine Power Unit verlor, macht kein Geheimnis daraus: "Wahrscheinlich ja. Ich glaube nicht, dass wir es ohne Wechsel schaffen."

Valtteri Bottas und Nicholas Latifi sind die einzigen Mercedes-Fahrer, die nach Wechseln in Sotschi sicher sein dürften. Bei Red Bull sind die Wechsel nach Unfallschäden bereits erledigt.

Sainz brennt nach Ferrari-Strafe auf neuen Motor

Ein Tausch steht in der Türkei außerdem bereits fest: Carlos Sainz bekommt eine neue Power Unit, nachdem Ferrari das letzte Upgrade der Saison in Sotschi bei Charles Leclerc getestet und für gut befunden hatte. "Ein Schritt in die richtige Richtung, aber kein Gamechanger", lobt Leclerc in der Türkei erneut.

Die Vorfreude ist bei Sainz daher trotz Startplatz-Strafe überraschend groß: "Ich gehe mit einer neuen Power Unit ins Wochenende, hoffentlich mit ein bisschen mehr Performance. Da kann ich nicht enttäuscht sein. Ich bezahle mit dem letzten Startplatz die Rechnung, aber meine Ergebnisse vom letzten Startplatz sind ziemlich gut." So war Sainz etwa 2019 in Brasilien aus der letzten Reihe aufs Podium gefahren.

Mit einem bereits gesetzten Auto für die letzte Reihe beginnt ein Belauern. Mögliche Mischbedingungen im Rennen und die Erwartung, dass andere ebenfalls Strafen nehmen, könnten an diesem Wochenende definitiv eine Rolle spielen. Und auch wenn die klassischen Red-Bull-Strecken Mexiko und Brasilien wie wahrscheinliche Straf-Optionen für Hamilton wirken - bis dorthin sind noch viele Kilometer mit nur zwei Motoren zu fahren. Eröffnen die Umstände in der Türkei eine Chance, so wäre es fast fahrlässig, diese nicht zu nutzen.