Sergio Perez sollte bei Red Bull der perfekte Wingman an der Seite von Max Verstappen sein. Nach einem ermutigenden Start in die Formel-1-Saison 2021 sah es danach aus, als hätten die Österreicher ihr ewiges Nummer-zwei-Problem endlich gelöst. Mittlerweile wackelt aber auch der Heilsbringer gehörig. Sein Beitrag für den WM-Kampf erfüllt seit einigen Wochen nicht mehr die Zielsetzung des Teams. Pleiten, Pech, Pannen und fehlende Pace haben den Mexikaner zurückgeworfen.

"Es ist immer noch eine lange Saison und ich war schon einmal in dieser Situation", so Perez mit Blick auf seine anhaltende Erfolglosigkeit. In den vergangenen sechs Rennen fuhr er lediglich 16 WM-Punkte ein. Für Red Bull hat sein Durchhänger schon jetzt spürbare Auswirkungen. In der Konstrukteurswertung ist Mercedes seit Silverstone kontinuierlich davongezogen. Aus 44 Punkten Vorsprung wurde ein Rückstand von 33 Zählern.

Beim Sprint in Silverstone leistete sich Perez den ersten verhängnisvollen Fehler. Ein Highspeed-Dreher warf ihn im Grid für den Grand Prix auf den letzten Startplatz zurück. Diese selbstverschuldete Pleite leitete eine Serie von verkorksten Wochenenden ein, die sowohl ihn als auch Red Bull in der Gesamtwertung zurückwarfen.

"So läuft es in diesem Business. Ich bin lange genug hier und es wird mich nicht brechen", gibt Perez sich kämpferisch. Immer wieder waren es äußere Einflüsse, die ihn um Resultate brachten. In Ungarn wurde er durch die von Valtteri Bottas ausgelöste Startkollision aus dem Rennen gerissen. Nach der Sommerpause setzte sich das Pech fort.

Fehlende Pace und Pech stehen Resultaten im Weg

In Zandvoort war es das falsche Timing der Red-Bull-Strategen, welches ihm das Aus im Q1 bescherte. Das Missgeschick wurde für den taktischen Einsatz einer Motorenstrafe genutzt. Im Rennen fuhr er von ganz hinten auf Platz acht. Sowohl das verkorkste Qualifying in den Niederlanden als auch die beiden darauffolgenden Veranstaltungen betonten aber auch Perez immer noch vorhandenes Pace-Defizit.

In Monza und in Sotschi kam er im Zeittraining nicht über die Positionen neun und acht hinaus. Durch die schlechten Ausgangslagen brachte er sich immer wieder selbst ins Hintertreffen. Der 31-Jährige findet, dass die schlechten Ergebnisse über seine wahre Form hinwegtäuschen.

"Die Pace hat sich über die letzten Wochenenden ziemlich verbessert", beteuert er. Im Rennen blitzt immer wieder der Sonntagsfahrer in ihm auf, der ihn im Mittelfeld über Jahre hinweg zu einem der stärksten Fahrer machte. In Russland managte er den ersten Stint perfekt und fuhr so in die Gefilde vor, in die ein Red Bull gehört. Doch dann kamen ihm der Regen und eine falsche Strategie in die Quere.

"Er ist ein wirklich tolles Rennen gefahren und war schon auf Platz drei. Er hätte auf dem Podium landen sollen", so Red-Bull-Teamchef Christian Horner voll es Lobes. Auch bis zum Taktikfehler hatte es ihm Red Bull in Sotschi mal wieder schwerer gemacht, als er es sowieso schon hatte. Bei einem verpatzten Boxenstopp stand Perez fast neun Sekunden. "Wir hatten wirklich eine gute Pace. Bis zur letzten Minute lief es gut", klagt der Pechvogel.

Perez glaubt an die Wende

Bei den ausstehenden sieben Rennen wird der Druck im Titelkampf mit jedem Wochenende zunehmen. "Ich werde das Ruder herumreißen, da habe ich keinen Zweifel. Jedes Wochenende ist eine Chance", so Perez. Seine stärkeren Vorstellungen in der ersten Saisonhälfte machen ihm Mut, Red Bull in den kommenden Wochen mehr geben zu können.

"Wir haben das schon einmal geschafft, und ich bin mir sicher, dass wir es wieder schaffen. Ich glaube fest an das Team", sagt er. "Ich freue mich auf den Rest des Jahres. Wir sind in einem tollen Kampf um die Konstrukteursweltmeisterschaft. Es geht wirklich nur darum, es zusammenzubringen. Wir müssen nur sicherstellen, dass alles passt und wir es in Resultate umwandeln."