Fernando Alonso trauert nach dem Russland GP einer vergebenen Chance hinterher. Der Spanier ist sich sicher, dass sein erstes Formel-1-Podium seit Unagrn 2014 möglich gewesen wäre. Letzten Endes hätten er und sein Rennstall Alpine allerdings vor allem eines gehabt: Pech. Positives habe es dennoch gegeben. Der spanische Matador konnte im Rennen nämlich auch Titelkandidat Verstappen hinter sich lassen. Letztlich fuhr Alonso in seinem A521 als Sechster über die Ziellinie.

Alonso freut sich über Verstappen-Duell: Habe es genossen

So nah war Fernando Alonso lange nicht mehr an einem Formel-1-Treppchen dran. Kurz vor Rennende fuhr der Spanier zwar relativ sicher auf Position sechs, doch als schließlich der große Regen kam, duellierte sich der Spanier plötzlich mit Sergio Pérez um Position drei. Doch beide blieben letztlich zu lang mit den Slicks auf der Strecke, die Chance aufs Podium war damit vertan.

"Wie wir das Rennen ausgeführt haben und gefahren sind, sollten auf dem Podium sein", war Fernando Alonso nach dem Rennen am Sonntag etwas verärgert. Wie gut seine Chancen wirklich standen, zeigt die Tatsache, dass sich der Spanier vor dem plötzlichen Regenfall vor Verstappen unterwegs war. Der Red-Bull-Pilot beendete das Rennen auf dem zweiten Platz hinter Lewis Hamilton.

"Wir waren vor Verstappen und sind ihm etwas davongefahren und waren auch vor Sainz", so Alonso. Die Tatsache, dass der zweimalige Weltmeister im Rennen allerdings gegen Verstappen kämpfen konnte, stimmt den Spanier etwas positiv.

"Es hat sehr viel Spaß gemacht, weil ich schneller war. Ich habe es echt genossen", erklärte Alonso nach dem Grand Prix. "Als die Bedingungen schwieriger wurden, war das Auto sehr gut. Wir waren erst spät beim Stopp, also waren die Mediums in einem sehr guten Zustand. Ich habe Verstappen, Daniel, Pérez und Carlos überholt. Es war nicht so, dass die Leute vor mir gecrasht oder ausgefallen sind - wir haben uns das erarbeitet."

Esteban Ocon: 'Wir haben einen Fehler gemacht'

Das er letztlich allerdings nicht mit einem Treppchen belohnt wurde, hängt nach Ansicht Alonsos aber mit etwas Pech zusammen. Während ein Teil des Feldes vom Regen profitieren konnte, litt die andere Hälfte. Alonso nennt hierfür das Beispiel Norris: "[Er] hat ein großartiges Rennen gefahren und nur aufgrund von Unglück war er nicht auf dem Podium oder hat seinen Sieg eingefahren."

Fernando Alonso fuhr fort: "Wenn es regnet, dann geht es vor allem um den Faktor Glück. Wenn wir nicht konkurrenzfähig und nur auf Position elf oder zwölf unterwegs sind, regnet es nicht und wir haben kein Glück." Dies habe aber auch einen positiven Beigeschmack, hält der Alpine-Pilot fest: "Jeder Punkt in dieser Saison war verdient. Wir hatten keine Geschenke. Ich bin stolz auf jeden Punkt, den wir dieses Jahr geholt haben.

Teamkollege Esteban Ocon widerspricht seinen spanischen Teamkollegen in dieser Hinsicht ein wenig. Sie seien schlichtweg zu spät an die Box gefahren. "Es war auch ein Risiko an die Box zu fahren, genauso wie auf der Strecke zu bleiben, wie wir es gemacht haben", so der Franzose.

Aber auch sie sollten mit ihrer Wetterprognose falsch liegen: "Es sollte weiterhin regnen wie in den ersten beiden Runden, auf denen die Bedingungen gleich geblieben sind. Eigentlich sollte es eine kleine Pause vom Regen geben, der ist dann aber stärker geworden", blickt Ocon, der das Rennen außerhalb der Punkte auf Rang 14 beendete, zurück. "Das war also klar ein Fehler von uns."