13 Rennen in Serie punktete AlphaTauri zum Start der Formel-1-Saison 2021 - doch in Monza und Sotschi sind Pierre Gasly und Yuki Tsunoda plötzlich in ein Loch gefallen. Zwei Nuller, und der sonst so verlässliche Gasly scheiterte beim Russland-GP sogar schon am standesgemäßen Q3-Einzug.

Den Samstag hatte Gasly schon verflucht, und am Sonntag wurde die Laune im Team noch schlechter, als man bei der Wetterprognose patzte und Gasly mit falschen Informationen zu lange draußen ließ. Dessen Frust ist schnell erklärt: "In Monza waren wir im Qualifying P6, hier am Freitag P3 und P6. Unsere Pace auf dem Inter war stark." Dann zwei Nuller zu schreiben, das wurmt.

AlphaTauri überlässt Gasly im Regen dem Untergang

"Die Pace war wieder da, aber wir haben zu viele Fehler gemacht", so der verärgerte Gasly nach dem Rennen. "Dieses Wochenende haben wir es nicht verdient, Punkte zu holen." Er hatte von seinem elften Startplatz mit einem schlechten Start erst Plätze verloren und war auf P13 zurückgefallen. Dann aber hatte er rundenlang Valtteri Bottas aufgehalten - die Pace, sie war definitiv da, das Auto punktefähig.

Und die schlechte Position hätte das Team mit einem richtig gesetzten Wechsel auf Intermediates in der verregneten Schlussphase des Rennens ausbügeln können. "Bottas und Kimi vor uns sind reingekommen und auf fünf und acht ins Ziel, und wir auf 13", ärgert sich Gasly.

Denn er wurde vom Team im Regen draußen gelassen. Zugleich stoppte man Kollege Tsunoda auf neue Slicks. Die AlphaTauri-Box war fest davon überzeugt, dass der Schauer nicht schlimmer werden würde. Dass er dann auch noch von Lance Stroll gedreht wurde, spielte für das Ergebnis keine große Rolle mehr. Die Chance war längst vergeben. "Das müssen wir uns anschauen", fordert Gasly. "Das ist auch nicht das erste Mal, dass es uns in diesen Bedingungen passiert."

AlphaTauri patzt erneut - Gasly fordert Analysen

Tatsächlich hat AlphaTauri eine fragwürdige Vergangenheit, was Wetterprognosen angeht. In Imola war man das einzige Team, welches das Rennen auf Regenreifen startete, alle anderen wählten Intermediates. Berühmt auch Hockenheim 2018 - an das Gasly sogar in Sotschi selbst erinnert. Damals hatte das Team ihn in Erwartung von Regen an die Box geholt und auf Regenreifen umgesteckt. Bei komplett trockenen Bedingungen. Mehr als Nieselregen kam damals nicht.

In Sotschi patzte man dann erst im Qualifying und überließ Gasly auf einem alten Intermediate-Reifen in Q2 seinem Schicksal, woraufhin er sich nicht verbessern konnte. Und dann das Rennen. "Wir müssen hinterfragen, wie wir die Dinge angehen, weil wir viele smarte Leute im Team haben", meint Gasly. "Solche Fehler können wir uns in der WM nicht erlauben."

Bei den zwei Nullern hat AlphaTauri nun in der Team-WM 13 Punkte auf Alpine verloren, der Rückstand auf die Fünftplatzierten in der Teamwertung ist auf 19 Punkte angewachsen. Gasly hofft, in der Türkei zurück in den Rhythmus zu finden: "Ich glaube an diese Leute, an dieses Team, ich weiß, wozu sie fähig sind."