Kein guter Samstag für AlphaTauri in Sotschi. Weder Pierre Gasly noch Yuji Tsunoda schafften am Samstag den Sprung in die letzte Qualifyingsession. Gasly war der Frust unmittelbar nach dem Ausscheiden im Q2 des Russland GP bereits an der Körpersprache anzusehen: "Ich habe gerade nicht viel zu sagen. Ich denke, wir hätten es einfach ins Q3 schaffen können. Ich bin natürlich frustriert." Der Franzose schießt dabei vor allem gegen sein Team.

Gasly frustiert: 'Ich verstehe das wirklich nicht'

Am Freitag konnte AlphaTauri mit Pierre Gasly noch aufzeigen. Besonders im zweiten Freien Training, das der Franzose mit der drittschnellsten Zeit beendete. An der Pace hat es laut Gasly aber auch heute nicht gehapert. "Auch im nasse waren wir im Q1 sehr schnell. Auch zu Beginn des Q2 waren wir sehr schnell", hält Gasly fest.

Der Hund sei wo ganz anders begraben. "Wir sind auf Reifen draußen geblieben, die tot waren", so Gasly, der die Schuld aber alles andere als bei sich selbst sieht. Vielmehr habe seine Mannschaft die Strategie im Q2 verhauen: "Ich habe ein paar Mal nachgefragt, an die Box zu kommen. Am Ende sind wir auf gebrauchten Reifen draußen geblieben. Wir hätten klar die Pace gehabt, um auch bis ans Ende des Q3 bei der Sache gewesen zu sein. Heute haben wir einen schlechten Job gemacht. Ich verstehe wirklich nicht, warum wir nicht an die Box gekommen sind."

AlphaTauri-Performance-Chefingenieur Claudio Balestri erklärt am Samstagnachmittag, dass das Team bei Tsunoda und Gasly unterschiedliche Strategien gewählt hat. Während Tsunoda nämlich neue Intermediates bekam, blieb Gasly im wahrsten Sinne auf der Strecke.

"Die Strecke ist schnell abgetrocknet und die Reifen haben etwas mehr gelitten als in der ersten Qualifyingsession. Wir haben also entschieden, Yuki für frische Inters an die Box zu holen. Bei Pierre haben wir entschieden, draußen zu bleiben. Unglücklicherweise hat sich das nicht ausgezahlt und er hat es nicht ins Q3 geschafft", so Claudio Balestri.

Der Autodrom Sochi trocknete während des Qualifyings stark ab, Foto: LAT Images
Der Autodrom Sochi trocknete während des Qualifyings stark ab, Foto: LAT Images

Nach Qualifying-Drama: Gasly möchte noch mit Team sprechen

Diese Herangehensweise stößt bei Gasly weiterhin auf Unverständnis. Die große Chance, den Russland GP weit vorne in Angriff zu nehmen, bleibt vertan. Der AlphaTauri-Pilot habe daher vor, mit dem Team nochmal über diesen Vorfall zu sprechen: "Ganz sicher - für den Fall, dass so etwas nächstes Mal passiert. Es ist aber vorbei, das wird uns also keine bessere Startposition geben."

Dem enttäuschenden Qualifying entsprechend, zeigt sich Pierre Gasly vor dem eigentlichen Rennen am Sonntag angriffslustig. "Wir müssen uns auch auf morgen fokussieren. Es wird trocken sein. Ich möchte mich einfach schon im morgigen Rennen befinden und einige Positionen gutmachen, weil wir klar nicht in der Position sind, in der wir eigentlich sein sollten." Teamkollege Yuki Tsunoda wird den Russland GP eine Position hinter Gasly von Rang 13 in Angriff nehmen.