Ferrari-Pilot Charles Leclerc kam am Freitag als erster Pilot in den Genuss der bereits vor Wochen heiß angekündigten neuen Ausbaustufe des Ferrari-Motors. Der Monegasse ist sich sicher, dass der Scuderia damit ein deutlicher Schritt nach vorne gelungen ist. Da Leclerc das Rennen von ganz hinten in Angriff nehmen muss, liege der Fokus nun vor allem auf dem Rennen. Teamkollege Carlos Sainz könnte sich unterdessen vorstellen, dass das Qualifying aufgrund des für morgen vorhergesagten Regens am Samstag ins Wasser fallen könnte.

Carlos Sainz: Formel 1 würde Qualifying am Sonntag fahren

Ein Thema beherrscht das Fahrerlager in Sotschi: Der angekündigte Regen. Am Samstag soll sich über dem Sochi Autodrom nämlich starker Regen anbahnen. Auf dem russischen Kurs durchaus ein Problem. Da es nur wenige Erhöhungen gibt, könnte das Wasser nur schlecht abfließen. Schwierige Sichtverhältnisse wären damit vorprogrammiert.

Auch Carlos Sainz glaubt, dass ein nasser Asphalt eine große Herausforderung darstellen wird: "Es wäre sehr knifflig. Bei den Kurvenausgängen sind viele Kerbs und auch der AstroTurf könnte im nassen sehr schwierig werden. Bei er Sicht müssen wir ziemlich vorsichtig sein, weil die Geraden ziemlich lang sind und es auch viele Wände gibt, die den Spray auf der Strecke halten."

Fernando Alonos sprach dieses Problem bereits am Montag an: "Wir wollen nicht so etwas wie in Spa sehen", warnte der Spanier. Der abgebrochene Belgien GP ist noch in den meisten Köpfen präsent. Laut Wettervorhersage findet sich allerdings am Samstag die größte Wetterbedrohung vor. Ein Szanrio, bei dem das Qualifying dadurch nicht wie geplant stattfindet und auf den Sonntagmorgen verschoben wird, wäre den Stewards auf Grundlage von Artikel 11.9.3 des 'International Sporting Codes' tatsächlich möglich.

Zuletzt fand dies 2019 beim Japan GP Anwendungen. Auch damals lag es am Regen. "Ich bin ziemlich hoffnungsvoll, dass das Qualifying stattfinden wird", erklärt Carlos Sainz in diesem Zusammenhang. Gleichzeitig kann sich der Ferrari-Pilot allerdings vorstellen, dass dies erst am Sonntag dazu kommen könnte: "Ich denke, dass Formel 1 ein Qualifying am Sonntagmorgen machen und [das Rennen] dann im trockenen fahren würde." Die Wahrscheinlichkeit, dass Ergebnis des zweiten Freien Trainings für die Startaufstellung hergezogen wird, hält der Spanier jedoch für gering.

Charles Leclerc: Neuer Motor hat Ferrari verbessert

Wenig Einfluss hat eine derartige Entscheidung allerdings auf Ferrari-Stallrivale Charles Leclerc. Der Monegasse fährt ab diesem Wochenende mit der neuen Ausbaustufe des Ferrari-Motors. Leclerc zieht nach den ersten Kilometern mit der neuen Antriebseinheit ein positives Fazit.

Charles Leclerc hat an diesem Wochenende einen neuen Motor im Heck, Foto: LAT Images
Charles Leclerc hat an diesem Wochenende einen neuen Motor im Heck, Foto: LAT Images

"Das sind immer große Änderungen für alle, die Mechanikern und für uns Fahrer. Es ist gut zu sehen, dass alles so arbeitet, wie erwartet. Wir haben uns hauptsächlich auf das Rennen konzentriert, weil was das Qualifiyng betrifft, da starten wir sowieso als Letzter." Ganze 15 PS soll der neue Motor von Ferrari bringen. "Ich spüre, das es etwas besser ist, was großartig ist und die Daten bestätigen das auch", zeigt sich Leclerc zuversichtlich.

Für das Rennen hat der Monegasse bereits einen Plan parat. Denn: Auch Max Verstappen startet das Rennen nach seinem vierten Motorenwechsel von ganz hinten. Leclerc möchte diese Gelegenheit nutzen und mit dem Niederländer gemeinsam das Feld von hinten aufarbeiten: "Für ihn ist es etwa leichter, weil er deutlich schneller ist als wir. Ich werde veruchen, hinter ihm zu bleiben und die Autos mit ihm zu überholen.