Positiver Auftakt für Sebastian Vettel beim Großen Preis von Russland 2021. In beiden Freien Trainings zum Formel-1-Rennen in Sotschi schob sich der Aston-Martin-Pilot jeweils in die Top-10. Einem noch gewohnteren neunten Platz am Nachmittag ging in der ersten Session sogar ein fünfter Rang voraus. Damit erzielte Vettel deutlich bessere Ergebnisse als sein Teamkollege. Lance Stroll kam mit teamintern sieben respektive fünf Zehntelsekunden Rückstand nicht über P12 am Vormittag und P15 am Nachmittag hinaus.

Freudensprünge macht der viermalige Weltmeister angesichts dieser Resultate dennoch längst nicht. Vettel gibt sich nüchtern. "Ich denke, es war ganz okay", sagt der Heppenheimer. "Heute Morgen war es mit Sicherheit ein bisschen überraschend, was die Platzierung angeht. Aber die Abstände am Nachmittag zeigen, dass es sehr eng ist. Da war noch etwas Luft, denke ich." Zwei Zehntel fehlten Vettel im zweiten Training etwa auf Platz sechs.

Sebastian Vettel fühlt sich für Rennen in Sotschi gut aufgestellt

Insgesamt zeigt sich Vettel zufrieden mit dem ersten Tag im Sochi Autodrom. "Wir hatten eine ordentliche Balance", berichtet der Deutsche. "Die Strecke ist etwas seltsam, jede Kurve fühlt sich fast gleich an und sieht gleich aus, trotzdem ist es schwer, alles richtig hinzubekommen. Aber wir waren in der Lage, ein paar Sachen zu probieren", schildert Vettel. "Wir kennen das Auto jetzt ziemlich gut, es gibt aber immer noch Dinge, die du lernen kannst. Es war eine interessante Session."

Vor allem auf Runs auf den harten und den weichen Reifen konzentrierte sich Aston Marton dabei. "Das ist wichtig, das hilft", sagt Vettel über ein hohes Pensum am Freitag, auch angesichts düsterer Wetterprognosen für den Samstag. Die Meteorologen gehen nahezu garantiert von heftigen Regenfällen aus. Deshalb weiß auch Vettel, dass die Lehren des Freitags erst einmal keine Rolle spielen werden. "Aber für Sonntag sollten wir gut dastehen", sagt Vettel.

Vettel hofft auf Regen: Kann uns nach vorne spülen

Trotz der offenbar ordentlichen Ausgangsbasis wünscht sich Vettel im Zweifel lieber so viel Regen wie möglich. "Eigentlich ist mir das lieber", sagt Vettel. "Der Regen kann uns helfen. Es kann natürlich auch nach hinten losgehen, aber da wo wir sind, kann es uns ein bisschen weiter nach vorne spülen. Ähnlich wie vielleicht in Spa." Vettel weiter: "Aber das kommt auch ein bisschen drauf an, wo wir dann losfahren. Hoffentlich schwimmen wir morgen nicht weg und können. Dann schauen wir, wo wir am Sonntag sind."

Otmar Szafnauer sieht allerdings auch im Trockenen noch Potenzial. "Seb hatte auf seinem schnellen Run einen Fehler. Er hätte ein paar Zehntel schneller sein können. Und Lance hat noch nicht die richtige Balance. Da ändert wir vielleicht etwas am Heck, damit er sich wohler fühlt. Wenn er dann eine gute Runde hinbekommt, ist er bei Seb", sagt der Teamchef. "Top-10 im Qualifying und dann gute Punkte, darauf sind wir aus."