Sotschi ist Mercedes-Land: Auch beim Auftakt zum Russland GP 2021 geben die schwarzen Silberpfeile auf dem 5,848 Kilometer langen Kurs rund um das ehemalige Olympiagelände den Ton an. Sotschi-Spezialist Valtteri Bottas fährt im 1. Freien Training Bestzeit und lässt die Titel-Rivalen Lewis Hamilton und Max Verstappen hinter sich.

Das Ergebnis: 1:34,427 Minuten benötigte Bottas für seine schnellste Runde um das Sotschi Autodrom. Lewis Hamilton fehlten gut zwei Zehntelsekunden auf die Bestzeit seines Teamkollegen. Max Verstappen im Red Bull war nur wenige Tausendstel langsamer als Hamilton und reihte sich auf Rang drei ein. Die Bestzeiten wurden allesamt auf den Soft-Reifen erzielt.

Während die Mercedes-Piloten aber auf den harten Reifen begannen, zog Verstappen im 1. Training bereits zweimal die Soft-Pneus auf. Wohl auch deshalb drehte der WM-Leader lediglich 13 Runden, während Hamilton und Bottas 23, respektive 25 Runden fuhren.

Charles Leclerc sortierte sich mit neuem Motor und sieben Zehntel Rückstand auf Rang vier vor Sebastian Vettel im Aston Martin und Pierre Gasly im AlphaTauri ein. Carlos Sainz, Lando Norris, Sergio Perez und Fernando Alonso komplettierten die Top-10. Mick Schumacher musste sich im 1. Training vier Zehntel hinter Teamkollege Nikita Mazepin auf dem letzten Rang anstellen.

Die Technik: Wie angekündigt bekam Leclerc eine neue Power Unit spendiert. Der Ferrari-Pilot bekommt nicht nur das nagelneue und überarbeitete Hybrid-System sondern, auch einen frischen V6 mit allem was dazugehört. Dafür muss Leclerc das Rennen vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen. Im Training lief aber noch nicht alles rund. "Irgendetwas fühlt sich komisch an", funkte er seinen Ingenieuren. Leclerc kam zurück an die Box, konnte aber flott wieder auf die Strecke gehen.

Bei Red Bull steht die Entscheidung über einen neuen Motor für Verstappen weiterhin bevor. Noch haben die Bullen keine neuen Teile eingebaut. Aber auch bei ihm gab es noch kleinere Probleme mit dem Antrieb. "Der Lade-Modus ist grauenhaft. Wenn ich aufs Gas gehe, gibt es sehr große Verzögerungen", so Verstappen.

Die Zwischenfälle: Eine Session ohne großen Aufreger. Selbst Lewis Hamilton hielt sich nach Aufforderung seines Teams an die richtige Position für die Startübungen am Boxenausgang. Der ein oder andere Pilot testete die asphaltierten Auslaufzonen und den regelkonformen Weg zurück auf die Strecke. Adrenalin-Highlight: Eine rund 30-sekündige VSC-Phase, um einen Gegenstand von der Strecke zu holen.

Als das Training eigentlich schon zu Ende war, sorgte Lando Norris noch für etwas Unterhaltung. In der Boxeneinfahrt blockierten plötzlich seine Hinterräder. Der McLaren-Pilot drehte sich, schlug aber nirgends an. Der Zwischenfall wirkte kurios, es sah eher nach einem technischen Problem, denn nach einem Fahrfehler aus.

Das Wetter: Noch zeigte sich der Wettergott gnädig und bescherte der Formel 1 mit strahlend blauem Himmel und knapp 20 Grad Lufttemperatur vermeintlich beste Trainingsbedingungen. Doch die Prognosen für das restliche Wochenende sind mehr als durchwachsen. Vor allem am Samstag ist das Regenrisiko hoch und auch am Rennsonntag könnte es nass sein.