Am Donnerstagmorgen gab Haas bekannt, dass Mick Schumacher und Nikita Mazepin auch in der Formel-1-Saison 2022 für den US-amerikanischen Rennstall an den Start gehen werden. Überraschend kam die Vertragsverlängerung nicht. "Der ursprüngliche Vertrag ging über mehrere Jahre", bestätigte Mazepin danach.

Auch bei Schumacher wurde ursprünglich ein mehrjähriger Vertrag kommuniziert. Ganz fix war es bei dem Deutschen nicht, wo er 2022 fahren würde. Trotzdem war die Vertragsverlängerung letztendlich eher Formsache.

Interessant macht die Haas-Bekanntgabe allerdings die Dynamik im Team. Schumacher und Mazepin kamen sich 2021 bereits mehrmals in die Quere, das Duell eskalierte regelrecht. "Ich glaube, das wird in vieler Hinsicht auch hochgekocht", versucht Schumacher zu beruhigen. "Am Ende ist es Racing. Solange wir uns verstehen und zusammenarbeiten, bringt es dem Team etwas."

Schumacher und Mazepin in Sotschi gemeinsam an der Strecke, Foto: LAT Images
Schumacher und Mazepin in Sotschi gemeinsam an der Strecke, Foto: LAT Images

Schumacher ist seit jeher zumindest nach außen hin für die verbale Deeskalation des Duells zuständig. Teamkollege Mazepin haut gerne auf den Putz, und erklärt jetzt: "Mick und ich haben typischerweise keine langen Gespräche. Wir verstehen recht schnell, ob wir der gleichen Meinung sind oder nicht."

Haas-Deeskalation: Mazepin entschuldigt sich bei Schumacher

Nach dem letzten Rennen in Monza, als Mazepin Schumacher umdrehte, war die Sachlage aber klar. "Da gab es keinen Grund, scheu zu sein. Ich habe mich entschuldigt", verrät der Russe. "Es war ein Überholversuch, der nicht geklappt hat. Ich bin zu ihm gegangen und habe gesagt: Sorry. Dann war es aus der Welt."

Die schlimmste Eiszeit zwischen den beiden Haas-Teamkollegen sollte damit der Vergangenheit angehören. Mazepin nimmt die Situation mit Humor. Als Schumacher ihn auf seinen Social-Media-Post ansprach - Netflix folgt Mazepin beim Heimrennen in Russland auch abseits der Rennstrecke - lud Mazepin Schumacher prompt zu sich nach Hause ein und scherzt: "Auch wenn Günther [Steiner] immer sagt, dass wir wohl nicht zusammen Urlaub machen, wird sich das vielleicht noch ändern."

Die Hoffnungen für die Zukunft ruhen bei Haas aber auf einem konkurrenzfähigeren Auto. Derzeit können die beiden Formel-1-Rookies nur gegeneinander kämpfen. Mazepin weiß: "Wenn du ein großartiges Wochenende hast, bist du auf Platz 19. Wenn nicht, bist du auf Platz 20. Wenn wir im nächsten Jahr hoffentlich ein paar Autos zwischen uns haben, sollte das alles einfacher werden."