Der Kampf um die Formel-1-WM 2021 geht in die heiße Phase, und Red Bull ist noch voll im Entwicklungsrennen. Wie auch Motorenpartner Honda, der sich im letzten Jahr des F1-Engagements befindet. Und nach der Sommerpause das letzte Upgrade des Hybrid-Systems brachte.

Nachdem in Spa eine neue Batterie am Auto von Max Verstappen verbaut worden war, verrät Honda jetzt erstmals Details und spezifiziert die Performance-Vorteile des Upgrades. Für die Einführung - eigentlich sind Performance-Upgrades am Motor während der Saison verboten - bediente man sich des gleichen Tricks wie Ferrari.

Letztes Honda-Upgrade für Red Bull verzögert

Seit zwölf Monaten herrscht in den Honda-F1-Entwicklungsstandorten im japanischen Sakura und im englischen Milton Keynes nämlich viel Stress. Nach der Bestätigung des F1-Ausstieges hatte man sich entschlossen, eine ursprünglich für 2022 geplante Neuentwicklung der ganzen Hybrid-Power-Unit vorzuziehen.

Für fast alle Komponenten war das erfolgreich. Aber bei der Batterie, einem Langzeit-Projekt, ging es sich nicht aus. Auch, weil diverse Hochspannungs-Komponenten sehr spezielles Equipment zur Entwicklung benötigen und der sichere Transport per Luftfracht mit strengen Sicherheits-Vorschriften verbunden ist.

Zu Jahresbeginn also noch nicht fertig und mit dem Problem konfrontiert, dass nur eine neue Spezifikation einer Power-Unit-Komponente pro Jahr erlaubt ist, nutzte Honda den gleichen Trick, mit dem auch Ferrari plant. Indem man anfangs gar keine neue Version brachte und mit der Vorjahres-Batterie die erste Saisonhälfte bestritt, blieb die Tür offen, um eine komplett neue Batterie nach der Sommerpause einzuführen.

Honda und Red Bull: Alles für WM & gegen Mercedes

Genau das geschah. Max Verstappen bekam das Upgrade in Spa verbaut, Sergio Perez in Zandvoort und Pierre Gasly in Monza. "Um das ultimative Ziel zu erreichen, Mercedes zu schlagen und die Meisterschaft vor unserem Ausstieg zu gewinnen, erkannten wir, dass es nötig war, die Performance zu verbessern", sagt Hondas F1-Chefentwickler Yasuaki Asaki.

Mit neuer Hybrid-Batterie fuhr Verstappen in Zandvoort zum Sieg, Foto: LAT Images
Mit neuer Hybrid-Batterie fuhr Verstappen in Zandvoort zum Sieg, Foto: LAT Images

"Diese neue Batterie wurde in einem Projekt entwickelt, das mehrere Jahre gedauert hat", sagt Asaki. "Mit dem Ziel, die Verbesserungen bei der Energie-Effizienz mit einer signifikanten Gewichtsreduktion zu kombinieren." Die neue Batteriezelle soll genau das erreicht haben: mehr Effizienz, mehr Leistung, und das alles bei weniger Gewicht. Das hilft nicht nur der Performance der Power Unit, sondern auch Red Bull bei der Gewichtsverteilung des Autos.

Hondas F1-Team ist zufrieden mit den ersten Zwischenergebnissen. Verstappen gewann in Spa und Zandvoort, und kämpfte in Monza mit starker Pace im Rennen um das Podium. Mit Blick auf die Zukunft hatte sich Honda für die letzte große Entwicklung erwärmen können, so Asaki: "Selbst wenn Honda die Formel 1 verlässt, wird diese neue Batterie-Technologie viel zu Hondas zukünftiger Technologie beitragen, um eine CO2-neutrale Gesellschaft zu schaffen."