Nach der Monza-Kollision zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton gehen die Sticheleien zwischen den WM-Kontrahenten Red Bull und Mercedes weiter. Die Aussagen Toto Wolffs über eine mögliche Absicht Max Verstappens bei der Kollision in Monza hält Dr. Helmut Marko für Unfug. Der Grazer gibt dennoch zu, ohne Halo hätte der Crash ins Auge gehen können.

Dr. Helmut Marko über Mercedes verärgert: Ziehen eine Show ab

Die Kollision zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton beim Italien GP in Monza sorgte für viel Aufregung. Nicht nur, weil es in dieser Saison schon der zweite Crash der beiden WM-Anwärter war, sondern auch, weil Lewis Hamilton nach dem Crash über Schmerzen klagte. Das linke Hinterrad Verstappens hatte während des Unfallvorgangs auf den Helm von Lewis Hamilton eingewirkt. Der Brite sprach sogar davon, aufgrund dessen noch einen Spezialisten aufsuchen zu wollen.

Aussagen, über die sich vor allem Red-Bull-Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko ärgert. "Das Medical Car hat das gesehen und ist weiter-gefahren. Und dann wird eine Show abgezogen, dass der arme Hamilton plötzlich verletzt ist und so weiter", so Dr. Marko gegenüber 'ÖSTERREICH'. Lewis Hamilton selbst flog trotz geschilderter Schmerzen kurz nach dem Grand Prix nach New York, um dort an der Met-Gala teilzunehmen.

Helmut Marko erklärt zudem: "Es war ein normaler Rennunfall, die ganzen Geschichten drumherum sind von Mercedes an den Haaren herbeigezogen. Verstappen war schon ausgestiegen, als Hamilton mit dem Retourgang versucht hat, aus dem Kiesbett zu kommen." Nach dem Vorfall gab es Kritik an Verstappen, da dieser sich nach dem Vorfall nicht direkt an Hamilton gewendet habe, um zu überprüfen, ob dieser in Ordnung sei.

Dr. Marko gesteht sich unterdessen ein, dass der Rennunfall tatsächlich nicht ganz so ungefährlich war. Denn ohne Halo hätte der Unfall einen deutlich schlechteren Ausgang haben können: "Auch wenn ich anfangs skeptisch war, muss ich zugeben: Der Halo war genauso wie beim Feuerunfall entscheidend, dass die Sache so gut ausgegangen ist."

Dr. Helmut Marko nimmt Max Verstappen in Schutz, Foto: LAT Images
Dr. Helmut Marko nimmt Max Verstappen in Schutz, Foto: LAT Images

Verstappen mit Absicht gecrasht? Dr. Marko dementiert

Für Aufsehen sorgten am Rennsonntag auch die Aussagen Toto Wolffs rund im ein 'taktisches Foul' vonseiten Verstappens. Begrifflichkeiten, die vor allem im Fußball verwendet werden, wenn ein Gegenspieler aus taktischen Gründen gefoult wird, um beispielsweise einen Gegenangriff zu beenden.

Demnach würde Wolff den Red-Bull-Piloten wage dazu beschuldigen, die Kollision mit Absicht verursacht zu haben. Schließlich war Lewis Hamilton nach seinem Stopp auf weicheren Reifen unterwegs und hätte damit gute Chancen gehabt, Punkte auf Verstappen gutzumachen. "So ein Blödsinn. Dazu war Mercedes zu langsam", streitet Dr. Helmut Marko die Vorwürfe ab.

Toto Wolff selbst ruderte in diesem Zusammenhang zudem zurück. "Niemand will foulen, aber du versuchst, den Ball zu spielen. Wenn du versuchst, den Ball zu spielen, dann kannst du auch in die Situation kommen, dass du den anderen umhaust. Und das ist für mich taktisches Foul", so Wolff.