Nach einer Nullrunde in Zandvoort hat George Russell am vergangenen Wochenende in Monza zum dritten Mal nach der Sommerpause der Formel-1-Saison 2021 WM-Punkte eingefahren. Der nächstjährige Mercedes-Pilot beendete den Italien GP auf dem neunten Platz. Sein Williams-Teamkollege Nicholas Latifi verpasste als Elfter die Punkte knapp.

Mit Lewis Hamilton, Max Verstappen und Pierre Gasly schieden drei regelmäßige Top-10-Fahrer vorzeitig aus und erleichterten Russell, zum vierten Mal in seiner Formel-1-Karriere Punkte zu holen. Auch eine Fünf-Sekunden-Strafe gegen Esteban Ocon spielte Russell in die Karten. Sie gab ihm die Möglichkeit, den Franzosen beim Boxenstopp zu überholen. Dennoch war der 23-Jährige mit dem Verlauf des Sonntags zufrieden. "Wir haben das Rennen vor zwei Alfas, einem Aston Martin und einem Alpine beendet, weil die Jungs an der Boxenmauer einen richtig guten Job gemacht haben. Wir nutzen die Fehler der anderen strategisch aus", sagte der Brite.

Russell hatte den Vorteil, seinen Boxenstopp in der 26. Runde unter Safety-Car-Bedingungen erledigen zu können. So büßte er beim Reifenwechsel weniger Zeit ein als beispielsweise Sebastian Vettel und Latifi, die in der ersten Rennhälfte vor ihm platziert waren. Sie hatten ihre Boxenstopps zuvor unter realen Rennbedingungen absolviert.

Im Qualifying am Freitag und im Sprint-Qualifying am Samstag tat sich Russell schwer, an seine bisherigen Saisonleistungen anzuknüpfen. Den inzwischen fast schon gewohnten Einzug in Q2 hätte er beinahe verpasst. Das erste Segment des Qualifyings hatte er als 16. beendet, ehe Yuki Tsunodas beste Runde gestrichen wurde, weil er die Track Limits überschritten hatte. Russell behielt seinen 15. Startplatz im Sprint-Qualifying landete aber hinter Latifi.

Monza-Abläufe beeinträchtigten Russell

"Wir haben nach langer Zeit den Monza-Heckflügel genutzt. Das hat nicht so funktioniert, wie wir gehofft hatten. Das Sprint-Event hat uns nicht geholfen. Wir haben das Auto vom 1. Freien Training bis zum Qualifying auf den Kopf gestellt. Danach gibt es nicht mehr viele Dinge, die du ändern kannst. Du bist in der Situation gefangen. Es war nicht unser bestes Wochenende", erklärte Russell.

Der 52-fache Grand-Prix-Starter glaubt, dass Williams' erstes Punkteergebnis nach zweijähriger Durststrecke beim Ungarn GP viel innerhalb des Rennstalls bewegt hat: "Wir waren in drei der vergangenen vier Rennen in den Punkten, ohne die Pace dazu zu haben. Das Team macht einiges richtig, damit wir die Ergebnisse einfahren. Wir haben in Budapest die ersten Punkte geholt und das war für jeden eine Erleichterung. Woche für Woche halten wir das Momentum."

Achter WM-Platz für Williams fast sicher

Nach der Sommerpause fuhr Russell beim verregneten Belgien GP zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere auf das Podest. Er sicherte sich im Qualifying Startplatz zwei, den er im ausschließlich hinter dem Safety Car abgehaltenen Rennen ins Ziel brachte.

In den vergangenen drei Saisons war Williams am Ende der Saison jeweils das Schlusslicht in der Konstrukteurs-Wertung. 2020 holte das Team aus Grove erstmals in seiner Geschichte keine WM-Punkte in einer Saison. Derzeit ist es mit 22 Punkten auf dem achten Platz. Für die dahinter liegenden Teams Alfa Romeo und Haas scheint es aussichtslos, in den verbliebenen acht Rennen Williams noch zu überholen. Russell liegt mit 15 Punkten auf dem 15. Rang in der Fahrerwertung. Latifi folgt ihm mit sieben Zählern.