Max Verstappen muss das nächste Rennen der Formel 1, den Russland-GP in Sotschi, von drei Startplätzen weiter hinten aufnehmen. Das war die Entscheidung der FIA-Stewards, die ihn als den Hauptverantwortlichen für die Kollision mit Lewis Hamilton in Monza ausmachten.

Für die beiden WM-Gegner war es die zweite Kollision. In Silverstone war Hamilton die Hauptschuld zugesprochen worden. Der aber hatte eine 10-Sekunden-Zeitstrafe bekommen, die er im Rennen hatte absitzen können, was nicht nur keine Einschränkungen für das nächste Rennen bedeutete, sondern ihm sogar noch den Silverstone-Sieg ermöglichte. Warum sind die Strafen so unterschiedlich?

FIA-Rennleiter: Monza und Silverstone nicht vergleichbar

"Man muss sich das auf der Basis anschauen, ob sie weitergefahren sind", erklärt FIA-Rennleiter Michael Masi. "Dann wäre es eine Zeitstrafe im Rennen gewesen. Aber sie sind nicht weitergefahren."

"Also kannst du das mit Silverstone gar nicht vergleichen", so Masi. "Hier flogen zwei Autos in einem Zwischenfall raus, dort flog ein Auto raus. Also im Sinne dessen, dass sie ausgefallen sind, und nicht mehr weiterfahren und ihre Strafe absitzen konnten. Eine Grid-Strafe, wie wir sie gesehen haben, wird dann angewandt."

Das ist das Standard-Vorgehen, wenn ein für schuldig befundener Fahrer nicht weiterfahren kann. "Wie wir mit allen Teams vereinbart haben." Wäre Hamilton im Rennen geblieben, wäre es auf eine Zeitstrafe hinausgelaufen, erklärt Masi.

Wie groß die Auswirkungen der Strafe wirklich werden, bleibt abzuwarten. Es stand ohnehin bereits im Raum, dass Red Bull in Russland den zwingend notwendigen vierten Honda-Motor bei Verstappen einbauen könnte. Sotschi ist seit dem Debüt im WM-Kalender eine Mercedes-Hochburg, die Red-Bull-Chancen gelten dort nicht als groß. Bei einer Motorstrafe würde Verstappen dann ans Ende des Feldes gestellt werden. Die drei zusätzlichen Strafplätze würden keine Rolle mehr spielen.

Nach Hamilton-Crash: Strafe für Max Verstappen! (42:00 Min.)