Die Formel 1 hat Max Verstappen den wohl größten Hype seit Michael Schumacher zu verdanken. Beim sehnlichst erwarteten Comeback des Niederlande GP legte der Nationalheld mit einem lupenreinen Heimsieg nochmal einen drauf und versetzte Zandvoort in maximale Partystimmung . An Super-Max führte in den Dünen kein Weg vorbei - auch nicht im Ranking von Motorsport-Magazin.com.

Der Red-Bull-Star feierte mit der Gesamtnote 1,16 einen klaren vierten Saisonsieg und kratzte damit sogar an seinen Bestmarken bei den beiden Österreichrennen, die bei 1,13 respektive 1,14 lagen. Das gute Abschneiden Verstappens ist für seinen ersten Verfolger fast schon frustrierend, denn Pierre Gasly hätte mit der Gesamtnote 1,23 ansonsten gute Siegchancen gehabt.

Immerhin reichte es, um Lewis Hamilton klar auszustechen. Der Weltmeister musste sich mit Platz drei begnügen, was er vornehmlich der Leserwertung zu verdanken hat. Dort belegte er nämlich nur Rang fünf. Fernando Alonso und Charles Leclerc wurden für ihre Leistungen von den Zuschauern minimal besser benotet. Bei der Gesamtnote mussten sich beide aufgrund der Bewertung der MSM-Redaktion aber hinter Hamilton einreihen.

Ohne Räikkönen: Doppelte Punkte für Alfa Romeo

Hinter den Top-5 feierte Antonio Giovinazzi mit 2,53 seine persönliche Bestleistung im laufenden Jahr. Zu verdanken hatte er dies der Redaktion, die ihn mit 1,67 deutlich besser einstufte als die Leser mit 3,4. Robert Kubica macht die Teamleistung von Alfa Romeo perfekt. Der Pole zog sich als Ersatz für den mit einem positiven Coronatest ausgefallenen Kimi Räikkönen solide aus der Affäre. Mit der Gesamtnote 2,65 reiht er sich beim spontanen Comeback als Achter ein. Anders als beim Teamkollegen waren sich Redaktion und Leser hier einig.

Die Top-10 komplettieren Lando Norris und Esteban Ocon, die von den Zuschauern mit 2,86 exakt gleich benotet wurden. Von der Redaktion erhielten sie beide eine glatte Drei. Für den offiziellen Fahrer des Tages lief es mit Rang 14 im MSM-Ranking alles andere als gut. Sergio Perez wurde von der Redaktion mit 4,0 alles andere als in den Himmel gelobt, was mit der gewohnt phänomenalen Vorstellung von Verstappen zu tun haben dürfte. Diesem Vergleich hält so gut wie niemand stand.

Mazepin macht sich wieder unbeliebt

Dem kritischen Auge negativ aufzufallen, gelang dem einen oder anderen Fahrer aber auch ohne einen Verstappen als Garagennachbarn. Sebastian Vettel wurde für seine uninspirierte Vorstellung mit der Gesamtnote 4,03 bedacht und wurde damit nur 18. Bei Yuki Tsunoda reichte auch ein Pierre Gasly als Teamkollege, um die Leistung auf den vorletzten Platz zu wählen.

Das Schlusslicht wurde mit großem Abstand Nikita Mazepin. Der Russe trat in Zandvoort wieder einmal in diverse Fettnäpfchen. Mit schlechter Übersicht sorgte er für zwei nicht ungefährliche Szenen. Darüber hinaus fiel er mit unnötiger Meckerei nach einem ebenso unnötigen Aufeinandertreffen mit Teamkollege Mick Schumacher negativ auf. Mit der Gesamtnote 4,98 ist er klarer Letzter.

Bottas ganz frech! Hat er sich Mercedes widersetzt? (13:48 Min.)

Formel 1 Zandvoort 2021: So gut war die Party

Vor wenigen Jahren galt es als ausgeschlossen, dass auf der Naturrennstrecke von Zandvoort jemals wieder ein Formel-1-Rennen stattfindet. Das Comeback auf der legendären Dünenachterbahn war für die moderne Königsklasse definitiv eine Errungenschaft. Die Leser feierten den Grand Prix mit 2,35 nicht ganz so wie Verstappens Orange-Army ab, zeigten sich mit dieser Benotung aber ziemlich zufrieden. In den Reihen der Redaktion kam der erste Niederlande GP seit 36 Jahren nicht ganz so gut an.

Lesernote Rennen: 2,35
MSM-Note Rennen: 3,67
Gesamtnote Rennen: 3,01

Fahrerranking Zandvoort 2021: Die MSM-Noten

Pos.FahrerMenathBeckerSteinrisser
1Verstappen111
2Hamilton111
3Bottas233
4Gasly111
5Leclerc222
6Alonso212
7Sainz434
8Perez534
9Ocon333
10Norris333
11Ricciardo333
12Stroll333
13Vettel454
14Giovinazzi212
15Kubica233
16Latifi444
17Russell443
18Schumacher343
19Tsunoda455
20Mazepin555
Rennen434

F1-Fahrerranking Zandvoort 2021: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath
Positiver Härtefall: Lewis Hamilton
Negativer Härtefall: Sergio Perez
Dieses Wochenende hat drei überragende Fahrer gesehen: Max Verstappen, Lewis Hamilton und Pierre Gasly. Verstappen war im Qualifying nicht ganz fehlerfrei, hielt dem unmenschlichen Druck vor dieser gigantischen Kulisse aber sensationell Stand. Hamilton zeigte nach verpasstem Training eine unfassbare Qualifying-Runde und ein tolles Rennen. Gasly war fantastisch und hätte definitiv ein Podium verdient. Klar, Sergio Perez hatte im Qualifying Pech. Aber er war zuvor einfach zu langsam, sonst wäre er gar nicht erst in diese Situation gekommen. Der Verbremser zu Rennbeginn war ebenfalls wenig hilfreich. Der Mexikaner muss sich langsam wieder fangen, um seine Verlängerung zu rechtfertigen.

Florian Becker
Positiver Härtefall: Antonio Giovinazzi
Negativer Härtefall: Sebastian Vettel
"Es gibt keine Wunder, schon gar nicht bei Sauber." Diese kluge Weisheit unseres kultigen Reporter-Kollegen Roger Benoit vom Schweizer Blick wurde von Antonio Giovinazzi in Zandvoort zumindest für einen Tag widerlegt. Der Alfa Romeo war Top-10-fähig und der unterschätzte Italiener nutzte seine Chance im Qualifying, indem er beinahe das Ferrari-Duo knackte. Dass im Rennen dann alles gegen ihn lief, war sehr bitter. In der Startrunde hatte er die Wahl zwischen einer Highspeed-Kollision mit Sainz und dem schmerzhaften Platzverlust. Der Reifenschaden im zweiten Stint tat sein Übriges. Unter dem Strich hat Giovinazzi aber bewiesen, dass er mit anständigem Material durchaus konkurrenzfähig ist. Er verdient immer noch die Chance, mal eine ganze Saison unter solchen Voraussetzungen zu bestreiten.

Der Funken Hoffnung eines Giovinazzi schien Sebastian Vettel in Zandvoort einmal mehr verlassen zu haben. Klar, für die Pleite im Qualifying konnte er nichts. So erging es aber auch Sergio Perez, und der kämpfte sich am Sonntag im Gegensatz zu ihm mit viel Einsatz zurück. Vettel kam nicht vorwärts, wich auf eine alternative Strategie aus und hing danach wieder Ewigkeiten hinter Mazepin und anderen Nachzüglern fest. Das Manöver auf Kubica war ein Verzweiflungsakt ohne jede Aussicht auf Erfolg. All das kann man an einem schlechten Tag mit viel Wohlwollen noch durchgehen lassen, doch Vettels Reaktion nach dem Rennen sprach Bände. Nach so einer Vorstellung von Zufriedenheit zu sprechen und die Situation sowie den Fahrfehler als akzeptabel hinzunehmen, zeugt von Gleichgültigkeit und niedrigem Anspruchsdenken.

Markus Steinrisser
Positiver Härtefall: Pierre Gasly
Negativer Härtefall: Nikita Mazepin
Max Verstappen hat gewonnen, und klar, er war in Zandvoort souverän unterwegs. Aber Pierre Gasly lieferte auf dem vierten Platz eine genauso dominante Leistung ab. Er hatte das ganze Rennen über Charles Leclerc im Griff, zeigte perfektes Reifen-Management, und das war wirklich auf dem Niveau eines absoluten Top-Piloten. Gasly hat seit dem Red-Bull-Abschuss viel gelernt, was eine passende Überleitung zu Nikita Mazepin ist, der sich sehr lernresistent zeigt. Im Zweikampf ist es mit ihm seit Jahren die gleiche Leier. Er scheint unfähig, sich beim Verteidigen angemessen zu verhalten, zwingt Gegner mit seinen Blocks regelmäßig zu Ausweichmanövern, und ist sich danach nie einer Schuld bewusst. Irgendwann muss auch einmal Einsehen kommen.

Formel 1 Fahrerranking Zandvoort: Gesamtergebnis User & MSM

Pos.FahrerØ MSMØ LeserGesamt
1Verstappen1,001.321.16
2Gasly1,001.471.23
3Hamilton1,002.061.53
4Alonso1.671.901.78
5Leclerc2,002.052.03
6Giovinazzi1.673.402.53
7Bottas2.672.622.65
8Kubica2.672.632.65
9Norris3,002.862.93
10Ocon3,002.862.93
11Ricciardo3,003.163.08
12Sainz3.672.713.19
13Stroll3,003.533.26
14Perez4,002.643.32
15Schumacher3.333.323.33
16Russell3.673.183.42
17Latifi4,003.373.68
18Vettel4.333.734.03
19Tsunoda4.674.044.35
20Mazepin5,004.974.98
Rennen3.672.353.01

So funktioniert das MSM-Fahrerranking

Direkt nach dem Zieleinlauf jedes F1-Rennens rufen wir euch in unserem Live-Ticker zum Renntag und in einer separaten News zur Benotung aller 20 Piloten auf. Bis zum nächsten Vormittag könnt ihr bewerten, was das Zeug hält. Dann machen wir uns an die Auswertung. Aus dem Mittelwert ergibt sich für jeden Fahrer eine Lesernote.

Parallel zu euch benoten auch wir, die MSM-F1-Crew, die Leistungen der Fahrer an dem betreffenden Wochenende. Auch aus unseren drei Urteilen bilden wir einen Mittelwert - die MSM-Note. Die Gesamtnote entsteht im letzten Schritt durch den Mittelwert aus User- und MSM-Note. Bei Gleichstand im finalen Ranking entscheidet die bessere Einzelnote.

Als kleines Extra liefert jeder Redakteur seine persönlichen Härtefälle des Wochenendes, indem er wählt und erklärt, welcher Fahrer ihm besonders aufgefallen ist. Einmal im positiven und einmal im negativen Sinn. Online geht das Gesamtergebnis immer gegen 18 Uhr am Montagabend. Bewertet wird neben den Piloten auch das jeweilige Rennen.

Bottas ganz frech! Hat er sich Mercedes widersetzt? (13:48 Min.)