Robert Kubica gelang 2019 ein märchenhaftes Formel-1-Comeback, nach acht Jahren Abstinenz kehrte er mit Williams in die Königsklasse zurück. Nachhaltig überzeugen konnte er dort allerdings nicht. Das Saisonfinale 2019 in Abu Dhabi schien daher für lange Zeit Kubicas letztes Rennen in der Formel 1 zu sein - bis Alfa-Romeo-Fahrer Kimi Räikkönen am vergangenen Samstag positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Kubica, Ersatzfahrer bei Alfa Romeo, durfte einspringen und so sein erneutes F1-Comeback geben.

Kubica: Erstmals seit 2010 wieder ein richtiges Rennen!

"Es war schwer", berichtet der Pole am Sonntagabend nach dem Rennen. "Das ist vermutlich die körperlich anstrengendste Strecke der ganzen Saison. Auch mental war es schwierig, denn du weißt nicht, was passieren wird. Ich bin nie mit den harten Reifen oder den Mediums auf dieser Strecke gefahren und ich habe mich seit 2010 nicht mehr Seite an Seite mit anderen Fahrern duelliert", so Kubica weiter. 2019 sei er zwar am Start gewesen, mit anderen Fahrern konnte er mit dem völlig unterlegenen Williams jedoch nicht mithalten.

Kubica im Zweikampf mit dem Aston Martin von Sebastian Vettel, Foto: LAT Images
Kubica im Zweikampf mit dem Aston Martin von Sebastian Vettel, Foto: LAT Images

Umso mehr freute sich der 36-Jährige, seine Fähigkeiten im Eins-gegen-Eins nun doch noch einmal unter Beweis stellen zu können: "Ich hatte ein paar schöne Kämpfe mit Vettel oder und Latifi. Es war nicht einfach, aber ich bin zufrieden", so Kubica.

Der Pole bedankte sich anschließend für die "großartige Unterstützung", die er vonm seinem Team erhalten habe: "Heute habe ich zum ersten Mal mit einem Renningenieur zusammengearbeitet, der während jeder Runde des Rennens redet. Normalerweise hasse ich das, aber heute hat es mir sehr geholfen. Es war eine Art Navigation durch die schwierigen Phasen des Rennens."

Kubica war von Platz 16 aus ins Rennen gegangen, den Zielstrich überquerte er mit zwei Runden Rückstand als 15. Ein Ergebnis, mit dem der Pole gut leben kann: "Ich gehe sehr zufrieden nach Hause. Wir haben das Maximale herausgeholt. Heute hatte ich zum ersten Mal seit 2010 das Gefühl, dass ich wirklich Rennen gefahren bin."

Enttäuschter Giovinazzi: Plattfuß kostet Chance auf Punkte

Weniger gut war die Stimmung nach Rennende hingegen bei Alfa-Teamkollege Antonio Giovinazzi. Dem Italiener gelang am Samstag mit Platz sieben noch sein bestes Qualifying-Ergebnis der Saison, in Zählbares umwandeln konnte er dies allerdings nicht. Giovinazzi erwischte zunächst noch einen guten Start, wurde dann aber auf dem Weg zu Kurve sechs von Ferrari-Pilot Carlos Sainz jr. auf das Gras gedrängt. So verlor er gleich drei Positionen und fiel auf Platz zehn zurück.

Giovinazzi erlebte in Zandvoort ein Rennen zum Vergessen, Foto: LAT Images
Giovinazzi erlebte in Zandvoort ein Rennen zum Vergessen, Foto: LAT Images

Punkte wären in der Folge noch immer möglich gewesen, doch es sollte einfach nicht sein: "Wir hatten rechts hinten einen Plattfuß. Wir wissen noch nicht, warum", erklärt ein frustrierter Giovinazzi. "Wir mussten einen Stopp mehr machen, als die anderen. Damit war das Rennen gelaufen."